Dienstag, 20. Februar 2018

tell a story bus und bahn

Hui, ich muss mich ja eilen. Ihr habt schon wieder alle so tolle Bus- und Bahngeschichten geschrieben! Emma mit tells a story ruft mit Bus und Bahn unterwegs als Thema aus.

Bahn: Ab der 5 Klasse bis zur 13 Zug fahren. 10 Minuten Fahrrad - Schussfahrt, Rad auf Gleis eins hinschmeissen abschliessen, über das Gleis rüberrennen, durch die Unterführung galoppieren, in den anfahrenden Zug hopsen  einsteigen und mit einem Pulk krakehlender Schulkamerad*innen Zug fahren.
Ich bin bei offenen Türen mit helfenden ziehenden Händen eingestiegen, ich bin in weit offene Gepäckwagen gehechtet, Ranzen vorneweg zur großen Rolltür reingepfeffert. Und so oft über Gleis eins gerannt... oh mann.

Strassenbahnfahren in Riga

Könnt Ihr Euch noch an die Triebwagen erinnern? 

Klein pummelig rot. Der Lokführer saß vorne, nur getrennt von einem popligen Schiebetürchen von einer Horde aufgedrehter Schulkinder. Die Triebwagen hatten an den Aussenseiten große Schubfächer, in die jeweils das Schild gesteckt wurde mit dem Zielbahnhof. Die nicht verwendeten Schilder lagen vorne vor dem Schiebetürchen auf der Bank. 
Und wenn 50 gröhlende Schüler einsteigen sieht kein Lokführer mehr die Schilder, aber ein Haufen Schulkinder hat die Schilder in Händen und veranstaltet den ohrenbetäubendsten Theaterdonner.
 Ich glaube für die Triebwagenlokführer war der Samstagmittagzug die Strafe schlechthin. (Ja, Samstags war Schule!)

Eisenbahnbrücke Mainz-Nord

Ich bin mit der Bahn zum Studium gependelt, zu meinen ersten Arbeitsstellen und fast immer in den Urlaub gefahren.

Gegen Ende der Achtziger eine Reise nach Sucha Beskidska, Polen. Wir blieben zu einer Hochzeit drei Wochen und fuhren in der Zeit oft mit dem Frühzug nach Krakau und abends wieder zurück. Die polnischen Züge waren nun ja eher etwas schwammig mit der Pünktlichkeit... Aber wir hatten Gaudi mit den Schulkindern, die ihre Sprachkenntnisse an uns ausprobierten.

Eine Reise nach Ungarn vor 19 Jahren, mit dem Zug nach Gyula nahe der rumänischen Grenze. Es gibt leider keine Fotos. Stellt Euch vor: Der Nachtzug von Budapest nach Constanza (ein ausrangierter deutscher Zug mit diesen Griffen zum runterdrücken) fährt mit offenen Türen durch eine warme Sommernacht. Landschaft ohne Strassenlaternen. So richtig richtig Nacht. Und wir hängten rückwärts die Köpfe aus den Fenstern, über uns das herrlichste Band der Milchstraße. Wir haben uns versprochen, eines Tages nehmen wir den Zug nochmal, aber bis Constanza. 

U Bahnfahren in Budapest! 
Ich war geplättet, wie tief die Rolltreppen gehen! 

Überhaupt Zugfahren in Ungarn: Superpünktlich. 
Die Überlandbusse halten auf Zuruf / Zuwinken. Genial.

Ich bin eingeschworen auf Bahnfahren. Entspanntes Reisen, Kinder haben Platz zum Rumlaufen, lesen, dösen, schreiben, zeichnen, einfach rausgucken, Leute kennenlernen. Vier Menschen, vier Treckingrucksäcke, wir sind unterwegs. Manchmal vier Fahrräder dabei. Ich habe bis heute keinen Führerschein, wir kein Auto. Für uns ist es einfach eine andere Art der Organisation. Ich bin froh und dankbar, dass ich so leben kann.

in Strasbourg unter einer Brücke durchfahrend

Als die Flöhe klein waren, fuhren wir manchmal nach Oppenheim zur Burg Landskron oder nach Bad Münster am Stein, wandern. Die Kinder haben manche Zugstrecke in den Gepäckablagen kletternd verbracht. Darüber müssen wir heute noch lachen. Wir waren herrlich entspannt lausige ungezogene Eltern.  

3 Kommentare:

  1. Also die Hechtsprünge über Gleis 1 stelle ich mir spektakulär vor. Heute würde man glaube ich sofort verhaftet.
    L G Pia

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  2. ...bei dir ist das Bahn fahren ja richtig abenteuerlich, liebe Eva,
    und wenn fährst du nochmal nachts durch Ungarn? wäre spannend zu schauen, ob es immer noch so aussieht wie in deiner Erinnerung...ich finde das bewundernswert, dass ihr alles ohne Auto macht,

    liebe Grüße Birgitt

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  3. na, das nenne ich aber auch eine tolle bahngeschichte! ich hatte auch einige jahre kein auto und war immer mit kind und kegel mit dem zug unterwegs. schön war das!
    ♥ monika

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Wie war das - für Blogger sind Kommentare wie der Applaus im Theater - na denn, tut Euch keinen Zwang an! Ihr dürft pfeifen, trommeln, klatschen.... mit Euren Kommentaren isses hier nicht so einsam. Danke!
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