Sonntag, 31. Dezember 2017

unterwegs in der gemarkung....

letzter tag im alten jahr. es regnet mal nicht. warme 14 grad und wind.
letzte gelegenheit für eine kleine tour.



ich quere den rhein über die nördliche eisenbahnbrücke. der himmel gestockte wolkenmilch.


und reisst auf!



im südwesten licht.

beperlte schwanenfeder



 altmainarm


frohes feiern!


pilztreppen


vom aussichtsturm an der papierfabrik blick weit über land und fluss


der himmel spektakelt sich was



kleiner zufluss zum main tanzt sich durch brunnenkresse


staustufe kostheim


staustufe flussabwärts


vor der staustufe - flussaufwärts


zurück über die südliche eisenbahnbrücke.
wenn kurz vorm sonnenuntergang  die wolken aufreissen



blaue wolkenseen gibt's auch


bevor ich auf der mainzer seite wieder an den rhein rolle ein abstecher zu einer der lieblingskiefern



frohes feiern
gutes rutschen


in ein frohes gesundes buntes 2018


Freitag, 29. Dezember 2017

Friday Flowerday

Es ist Freitag, ich hab Blümchen!

Heute wäre Mutters 75ter Geburtstag.
Sie bekam immer Blumen, weil in unserer Familie alle Winterkinder Blumen kriegen.

Als ich heute mit der Tochter durch die Stadt streifte, haben wir Muttererinnerungsgeburtstagsblumen mitgebracht.

Und ich reiche sie rüber zu Holunders letzten Friday Flowerday in diesem Jahr.


Einen Jahresrückblick mit Flowerfridays kann ich nicht liefern, dafür habe ich viel zu wenig teilgenommen....

Ich wünsche Euch allen einen schönen Freitag abend!

Donnerstag, 28. Dezember 2017

Adventsmailart zweiter Teil

Nun hab ich endlich einen Schluck Zeit, die weiteren schönen Adventsmailartkarten zu zeigen und die Entstehung meiner eigenen.



Oben links die 14 kommt von Bärbel (ohne Blog), den Goldglanz sieht man auf dem Foto leider nicht.
Oben rechts eine Extrapost von der lieben Frau Frosch - juchz! Danke!!
Mitte links ist eine komplette Stoffkarte, aus vielerlei Streifen genäht und zur Sicherheit im Kuvert versandt von Anette (ohne Blog - leider. Die Entstehungsgeschichte würde ich gerne sehen können). Ein Farbenschätzchen.
Mitte rechts von Tabea (ohne Blog) eine brennende funkelnde Karte mit Gold - wunderschön. Sie hat mit Blattmetall gearbeitet, sagt sie, es sei die günstigere Variante, in gut ausgestatteten Bastelläden erhältlich. Und es hat den Versand gut überstanden.
Unten links die 19 mit Schiebetechnik von Karin (ohne blog),  zieht man an "ziehen", taucht statt der 19 Frohe Weihnachten auf - eine geniale Idee, die sogar das ruppige Vorweihnachtspostaufkommen gut überstanden hat (dank Zebratape, kicher) 
Unten rechts eine Sternenkarte, die Frauke mit festlichem Goldglanz veredelt hat.  

Ich fange auf der linken Seite an: Oben eine Streifenkarte von Ute in vielerlei grüngraublau und silbernen Tönen, sehr konsequent in einer Farbfamilie. Sie schillert, was das Foto leider nicht wiedergeben kann.
In der Mitte Katrins Rabe, der mich sehr fröhlich machte!
Und unten eine Extrakarte von der lieben Ulrike - froi fräu freu. Danke!!
Rechts die 13 ist eine witzige Idee von Kerstin - Strichcodeadvent. 


Oben links ein zauberhaftes Vollmondbild von Ruth (ohne Blog) mit einer Zeile von Härtling: Der Mann im Mond geht ohne Fuß und singt, 
weil die Wolken hinter den Gebirgen Farben mischen. 
Rechts davon Marinas Streifenkarte (ohne Blog) in winterlichen frischem Farbklang. 
Die goldene 23 ziert Elviras Extrapost - juchz! Danke!
Daneben die 24 von Ela - eine Sinfonie in gold und violett!!
Extraweihnachtskarten gabs noch von Elvira und Birgitt. Weihnachtsbaumvariationen. 
Vielen Dank Ihr Lieben!

Die Adventsmailart hat wie immer große Freude gemacht, vielen Dank an Tabea und Michaela für die Organisation! Die Freude Tag für Tag die unterschiedlichsten tollen Karten aus dem Kasten zu nehmen ist unschlagbar. Ihr lieben Postkünslerinnen ich danke Euch Allen von Herzen! 

Noch hängen kleben nicht alle....

* * * * * *


Da wir eine große Gruppe sind, hatte ich die Karte mit der 25 zu gestalten. 
Tabea und Michaela hatten Ela die 24 zugeteilt, die ich als sehr begabte Perfektionistin kenne, also entschied ich mich (nach dem ersten Schreck - ich, die 25, nach Ela??) aus der Reihe zu tanzen. Bloß keine geraden Streifen dachte ich und weil ich in den immer kürzer werdenden Tagen immer so lichthungrig bin, sollte es ein Himmelsbild werden. 

Und Wellpappe wollte ich nehmen, etwas stabiles. Plünderte die Altpapiertonne, mein Mann steuerte noch leere Kartons bei und mein Zimmer sah einen Nachmittag lang wie ein Schlachtfeld aus der Tonne aus. 

Erst hab ich experimentiert mit Wachsmalkreiden, mehr oder weniger mischbar, aber so recht überzeugt hat es mich nicht. (hab sie garnicht fotografiert, obwohl auch von denen ein paar auf Reisen gingen). Pinsel rausgeholt.

Jede Karte weiß grundiert mit Linolfarbe, weil diese länger feucht bleibt und beim Auftragen anderer Farben sich wieder leicht anlöst, womit alles eine pastose weiche Farbigkeit bekommt. 
Mix aus Acryl- und Linolfarben. 



In Schichten gemalt. Gelernt, wie sich Acryl und Linolfarben übereinander gelegt verändern, mutiger geworden. Nach der zehnten oder so die ersten nachgefärbt. Wie bei jeder Mailartaktion Mut, Idee und Lernen und versuchen, dem nahzukommen, was der Kopf sich so vorstellt... Mich mit Freude in die Himmel stürzen.


Ich hab einige Nachmittage / Abende gebraucht. Das geht nur mit entsprechendem Soundtrack, lach. Ich habe also ein paar Abende ausgiebigst Musik geschlürft. 
Hier die Playlist (für Dich Ulrike!)
Arte. Live Konzerte. Bachar mar Khalife`s Eurockeennes Konzert. Mit einer nubischen Sängerin; mit dem Oudspieler und der Schlagzeugerin, die mit OUM auf Tour sind.
Jordi Savall's Konzert über Jerusalem - arabische, christliche, jüdische Musik und Texte, palästinensische, griechische, türkische, armenische, israelische, syrische Musikerinnen und Musiker - ein Konzert von 150 Minuten, das ich über zwei Abende verteilt hörte. Schofarbläser!! Beim Lied der Toten von Auschwitz von Shlomo Katz, gesungen im komplett dunklen Pierre Boulez Saal, nur eine Kerze brennt, legte ich weinend die Pinsel weg.
Beim Applaus am Ende der über zwei Stunden vielfältigster Musik laufen auch wieder die Tränen. Das Konzert haut einen weg. 
Silvia Perez Cruz, ein open air Konzert mit Streichquartett und Flamencotänzerin, wow!  
Was noch? Gregory Porter und Metronomy. Avishai Cohen. 


 Sammelsurium? Vielfalt! Ohren auf und reinstürzen. Wenn der Rücken weh tut oder der Arm von der 20ten Adresse, aufstehen, tanzen. Werden auch wieder die Füße warm. 

Da waren sie nun alle.
Und die Adressfelder hab ich mal geweißt, mal nicht.



Ich wünsche Euch allen einen guten Jahresausklang, Entschleunigung in den Tagen zwischen den Jahren, 
einen guten Rutsch und ein spannendes liebevolles erfolgreiches lebendiges inspirierendes 
lichtvolles begeisterndes buntes gesundes


Jahr 2018!!




Donnerstag, 21. Dezember 2017

kopfsalat

in den wochen vorm  urlaub knäult sich die arbeit
liegen die nerven blank
werd ich unduldsam mit nöligen kunden
die es einfach nicht kapieren wollen (was auch immer)

aber aber, frau b!
pfeife ich mich innerlich zurück
lege die füße auf der unterschrankschublade hoch
lehn mich in meinen stuhl
hole tief luft
und fange nochmal an zu erklären

fachidiotin die ich bin
neige ich (unduldsam) zum dozieren

ich kriege die kurve noch (uff)
am andern ende der strippe versteht wer
und später ein freundliches ja ha dann isses halt so
und mit frohe feiertage und guten rutsch legen wir auf.

+++

schwierig im dunkeln bei regen zu fahren
die brille
nieselnebelnass
beschlägt im takt des atmens

doppelt blind
klingle ich einen meter vorm schwarzen hund
die leine aus dem weg
segle gekonnt am mal wieder umgestellten bauzaun
auf den richtigen abzweig (und nicht in den zaun)
schrurre über die brücke und rolle
auf der baustellenstraße
vortrefflich geteert und auto- und menschenleer
durch den niesel

es ist nicht kalt
frühlingshaft fast
vögel piepen
ich höre die möwen mit ihrem gekreisch
unsichtbar auf dem wasser
der zug auf der eisenbahnbrücke
eine blinkende schlange
windet sich über den fluß

+++

in diesen tagen kurz vorm urlaub
schlafe ich fast überm abendbrot ein
döse hirnleer durch langweilige filme
"mama guck dir die letzte folge von weissnichtwas an"
eh, nee, heute nicht mehr

+++

anderntags teilen wir arbeit
der große rollt knödel
ich mache das gulasch
wir werkeln nebeneinander
er beschallt die küche

nach dem essen wieder
beatles weisses album läuft durch
dann sinatra, buble´, alter jazz
ich habe einen teenie mit einem musikgeschmack
der teilweise älter ist als ich selbst
wir genießen das
glaube ich
schweigend zu werken
küche klar schiff
kühlschrank geputzt und geräumt
hand in hand

wenn er das gelernt hat
denke ich
zusammen arbeiten
dann bin ich froh

als kleines kind schon
hat ihm nebeneinander tun
den mund geöffnet (oder vielmehr das herz?)
geschichten bekam ich erzählt
in der küche

wie schön
denke ich
auch zusammen eine küche zu räumen
oder zu kochen
kann also ein ritual sein
ein ritual des verstehens
der wärme miteinander
angenehm kann es sein
hand in hand zu tun und zu schweigen
wohltun, einfach miteinander zu sein

ein ritual
das schon einige generationen lang trägt

so habe auch ich
mit meiner mutter in küche und garten arbeit geteilt
mit vater gefunkt oder lötteile gehalten
gemeinsam platten geflickt

+++

in den tagen vor weihnacht
wenn mir die
die schon gestorben sind
nahe sind
knüpfen unsere hände ein band
das weit nach hinten reicht
und bindet sie ein

+++

und in gedanken
gedenken
gebete
schließe ich ein die
die mir erdung und freiheit gaben
und die 
für deren wurzel und flügel ich sorge

+++



Dienstag, 12. Dezember 2017

ja is denn scho weihnachten??

Kam mir heut so vor.



Mein Briefkasten war soo voll heute!  Hachz, ich bin ganz ganz glücklich!!

Erst mal kam Adventspost, und die zeig ich jetzt mit den in den letzten Tagen eingetrudelten Karten zusammen, eine schöner als die andre!


Ausser der Reihe und wunderschön hat mir Lisa eine Ramilleta geschickt links oben - oh ist die fein. Ich freu mich, sie kommt auch gleich ans Fenster! Vielen vielen Dank!

Rechts davon die silberblauedle Streifenkarte von Franziska (ohne blog) , die es leider völlig nassgeregnet hat, ich musste sie 2 Tage trockenpressen... die Karte ist toll, nur die Schrift ist leider weggeschwommen....
In der Mitte links die Karte von Karin, ein goldener Traum! Daneben eine Violettvariation
von Angelika mit einer lustigen Adventskatze als Absender, hihi.
Unten links sehr zart von Steffi  getreifte Adventsworte und unten rechts noch was herrlich buntes von Ilona.  Ihr wunderbaren Postkünstlerinnen alle: Vielen vielen Dank!!
Ich muss es einfach noch mal sagen, Leute, Ihr macht mich glücklich. Den Briefkasten zu öffnen macht nie so viel Freude und Herzhüpfen wie bei den PostKunstProjekten. Und 24 Tage lang!

Herzhüpfen macht auch dieser kleine freche zweizähnige Kerl von Eva !


Frech wie Dreck, schnell wie die Hamster, und verfressen! Hier liegt alles voll mit Schockikrümeln! Eva, den zu gewinnen war ein Sechser! Ich liebe Deine Monster und dieses hier wird mein Zimmertürmönschterli! Unbedingt!

Und ein Mönschterliweihnachtsbüchlein als Draufgabe - ich bin entzückt!


Danke !!!!
Deine Monster sind unschlagbar.

Ein ganz fantastisches Geschenk schickte mir meine Freundin Petra aus Berlin.

Nepalesisches Origamipapier, handgeschöpft. Loktapapier in überwältigenden Farben, Mustern und überhaupt. Ich weiss garnicht, was ich sagen soll. Ich nehme die Bögen wieder und wieder in die Hand. Wunderschön.










*  *  *

Am Nachmittag hatte ich ausser einem sagenhaften Licht einen kleinen Anflug von Hitchcocks Vögeln.

Die Rabenkrähen scheinen die Baustelle mit Erdaushub und Pfützen zu lieben. Alle Erdhaufen hocken voller schwarzer Kerle, die Krempel sammeln, in den Schnäbeln herumtragen, baden gehn - es ist so irre!
 Badewatz!







morgen

fahren gegen den wind
noch liegen die baustellen im dunkel
stahlsaurier ruhen mit gesenkten köpfen im schlamm
die ramme reckt ihren giraffenhals mit langen öhrchen in den morgenhimmel
graublaues wolkengequirle in fetzen geweht
im südosten quillt blasses gelb aus den rissen
hoch oben
im freigefegt tintigen blau
schaukelt
ein schmaler sichelmond
12. dezember
 
2017

Samstag, 9. Dezember 2017

Plätzchen

Astrid schmeisst eine linkparty zu  Plätzchen Weihnachtsbäckerei. Ich krieg die Motten. Und das mir! Ich hab noch kein einziges Gutsele gebacken dieses Jahr und Stollen auch noch keinen. Noch nicht. Der Teig geht grade. Also kann ich schreiben, lach. 

Plätzchenerinnerungen.
Da gibts einige.
Bei uns hat Oma immer gebacken. Haselnussmakronen mit Nuss oben drin und auf Oblaten, die ich vor dem Essen abpittelte, weil die Makronen ohne besser schmeckten.
Anisplätzchen, die zum Füßchen machen die Nacht über unten im kalten Flur standen.
Buttergebäck, ohne Zuckerperlchen, nur mit Ei gepinselt und mit den geliebten alten Förmchen  Herz, Pilz, Mond, Spatz ausgestochen, die heute alle meine sind und Zuwachs von Flohmärkten und in Adventskalendern bekamen, wir haben so viele Förmchen und stechen so selten aus.


 Was hat sie noch gebacken. Wolfszähne. Kennt die wer? Werden im Zickzackblech gebacken.


Als meine Oma das Backen so nach und nach einstellte hab ich die Backerei übernommen. Da war sie Mitte Achzig. Mein erstes Wolfszahnblech war vom Flohmarkt (wie die meisten meiner Backformen, wenn sie nicht von Oma geerbt sind) später kam Omas dazu, was ein Segen ist, denn die Bleche müssen immer sauber gebürstet werden vor dem neuen Befüllen und da mit zweien zu arbeiten, erleichtert vieles.

Der Teig ist karoeinfach, Butter, Zucker, Eier, Mehl.

Sehr dekorativ, aber der Geschmack ist eher langweilig. Bis ich anfing mit Orangenschale. Und als Orangenzähne sind die Teile der Knaller. Schale von mindestens 2 Bioorangen abreiben, dazu etwas Saft, evtl. 1/2 Zitrone abgerieben auch dazu.


Die Mutter einer Exkollegin backt Mandeltaler, die nach gebrannten Mandeln schmecken. Unsere Favoriten! Die müssen jedes Jahr sein. Genauso wie Vanillekipferl, die ich nicht kipfeln kann und Monde aussteche mit dem Weinprobierglas. Ochsenaugen noch und wenn ich Nerven und Zeit habe, gibt es Rahmgebäck. Auch so ne karoeinfache Sache. Knetteig mit Sauerrahm, Butter, Mehl, Prise Salz, auswellen auf dem Backpapier und den Zucker draufstreuen und festwalzen. Ausrädeln und nach dem Backen in Stücke brechen an den Rädellinien lan.

Die kann man übrigens ganz klasse salzig machen: Mit Käse drübergerieben, Paprikapulver oder wer's mag Kümmel. Ich denke da an eine Variante mit Rosmarin und Schwarzkümmel, hm hm hm. Vielleicht Curry in  den Teig? Äh, ja.

Lebkuchen haben wir manchmal gebacken. Das konnte Mutter gut. Das Gegacker, wenn wir mittags in der Kuche standen und überbrühte Mandeln zwischen den Fingern aus den Schalen flutschten. Die kamen auf die Ecken. Mutter machte große rechteckige Elisenlebkuchen, grundsätzlich ohne Guß.

Stollen backen ist der Beginn meiner Weihnachtsbäckerei. Weil er ruhen muss, zwei Wochen mindestens, in der Scheune (da lagerte Oma ihren immer) in der Garage (da packten wir ihn in der alten Wohnung rein, da standen sowieso nur Fahrräder, Holz, eine halbe alte Küche und die Kürbisse aus dem Garten)  und heute auf dem Balkon. Bis er "moos" wird innen. Durchgezogen ist. Meine Stollen sind handlich.


Großmutter buk Stollen im Dreipfünder-Brot-Format. Mindestens vier Stück. Die dann an Heiligabend verschenkt wurden, in rotes Seidenpapier eingepackt und nachts oder am nächsten Morgen angeschnitten. Als sie es gesundheitlich nicht mehr konnte (die Kneterei ist bei den Teigmengen echt Arbeit!) übernahm ich. Aber meint ihr, ich hätte das Rezept bekommen? "Ach, ich mach das immer so aus der Lameng" - ja danke. Nach ein paar Versuchsjahren hatte ich ein Rezept, das schmeckte wie daheim. P.S. aus der lameng, da grüßt die französische Besatzungszeit, a la main. Aus der Hand - im Sinne von aus dem Handgelenk. Ich hab in Strasburg einen herrlichen Namen für eine Bäckerei gesehen. Die Hände im Mehl.



Zum Stollenbackenvorbereiten gehört ausser dem Versenken von Rosinen und Korinthen in Rum auch das Kleinhacken von Zitronat und Orangeat. Geschmack muss. Brocken nicht.

Ich erinnere Nachmittage mit Oma, Mutter und mir, jede ein Brett vor sich, ein großes Messer und eine Schachtel Orangeat oder Zitronat zum kleinhacken.
Das hab ich auch ausexperimentiert. Mal am Stück gekauft und gerieben (geht gut, aber ich kriege keins mehr am Stück) mal in dem Mixer gesteckt (bappt, geht net) mal mit der Butter in den Mixer gesteckt (bappt und lässt die Butter allein im Kreis fahren, geht auch net) und schließlich: Mit den Mandeln in den Mixer gestopft. Heureka!

Meine Mutter, Vollzeit im Männerberuf, hat zwischen den Jahren bevorzugt geschlafen. Abwechselnd mit Lesen und Essen. Aber an einen Winter mit Plätzchen von ihr erinnere ich mich. Es gab eine große Schüssel Florentiner und eine große Schüssel Bärentatzen (mit Walnüssen, sie schmeckten mir recht herb). Beide Schüsseln auf's Dach vom Garderobenschrank abgestellt (so kam der Hund nicht dran) damit wir nur aus dem Bett hüpfen mussten, 4 Stufen runter, den Arm durchs Treppengeländer strecken und eine Handvoll Plätzchen holen. Und schnell wieder zurück ins Bett.  Das waren herrlich faule Ferien!

Schönen zweiten Advent Euch allen!

Ich hab noch ein paar Kerzen gegossen.




 Treibt's bunt!