Dienstag, 21. Juli 2020

Gartenwundertüte

Ich bin ja gewohnt, dass der Garten, egal, was man tut, ein Eigenleben hat und jedes Jahr Pflanzen aufpoppen oder nicht kommen oder woanders (??was zum Donner machst Du hier??), aber dieses Jahr haben wir den durcheinandrigsten Anbau seit langem und er funktioniert (okay, bis auf Erbsen und Gurken, die motzen, auch wenn ich nicht weiss, worüber).


Erdbeer-Himbeerbeet. Die Bohnen, von denen ich glaubte, es seien Puffbohnen, entpuppen sich als Kletterer, Borretsch und Ringelblumen haben wir hier sowieso überall.


Der Blick über den vorderen Teil in das Zwiebelbeet zeigt Borretsch und Ringelblumen, haha. Darunter liegen die Zwiebeln, sie sind irre gut gekommen dieses Jahr und die Möhren haben gegen die Ringelblumen erstaunlich gut durchgehalten. Das ungeplante hat sich neben das angebaute alles so dicht an dicht ausgesäät, dass es trotz unseres pupstrockenen Sandbodens Feuchte hält.



Das Seifenkraut, das nach dem Kälberkropf blüht, hat sich wie jener ordentlich weiterverbreitet. Die Horste sind auch ohne Blüten sehr hübsch.


Zwergenweg im Hummelhimmel. 

 Die Wiese ist eine Mauselochpiste, tlw. bricht man schier ein, wir haben unsere Pfade, die trittsicher sind, aber gelegentlich macht's so kracks im Fuß...


Ein letzter letzter Mohn. Deswegen ist er auch unscharf, öhöm....

 Alle anderen streuen schon ihre Büchschen leer.     -->Das Bild ist bisschen älter!


Gegen 21 Uhr gehen die Nachtkerzen auf. Leuchtende Monde. Leider sind kaum Falter zu sehen.

Auf dem Hühner- äh Hühnengrab, unserem ersten Hochbeet, na gut, richtig hoch isses nicht,  toben 2 Zucchinipflanzen umrahmt vom Borretschdschungel. Die Bienen kriegen sich garnicht mehr ein. Jetzt, wo Blätter Schatten werfen und der Borretsch immer mal ausgerissen oder entblättert wird zum Mulchen, gehen sogar Bohnen und rote Bete auf, die ich Monate vor den Zucchini hier gelegt hatte. Ich fürchte, sie haben kaum ne Chance gegen die Fleckenblattmonster.



Den später ausgepflanzen Butternuts haben wir in ein Ställchen gebaut, damit erstens das Wasser nicht ständig wegfliesst und er zweitens Licht bekommt - Zucchiniblätter und Borretsch werden weggedreht oder als Mulch abgerupft und drumherum gelegt.


Monster. Sag ich doch.




GöGa im Glück. Endlich blühen sie!
Und die wilde Mischung zu ihren Füßen aus Buschbohnen und Wolfsmilch, daneben rote Bete und Glockenblumen (nicht auf dem Bild) zeigt sich auch erstaunlich koproduktiv.


Nachdem die Schnecken einiges der früh ausgepflanzen Sachen hinne machten - Tomaten! weg, Kohlrabi! - weg,  hab ich auf Verteilung gesetzt: Die letzten 8 oder 10 Kohlrabipflänzchen wanderten in die Erdbeeren, unter die schwarze Johannisbeere, landeten bei den Brombeeren - sie überleben, werden dicker und blauer und verhöhnen alle Erfahrungen der Vorjahre, die immer lauteten "bei uns kommt Kohl nicht".
Tomaten stehen jetzt mit Brombeeren und Johannisbeeren zusammen, wie gewohnt im Borretschdschungel, neben Schleierkraut und Pfingstrosen, in einem aufgelassenen Beet nach der Kornrade unter Sonnenblümchen und sehen sehr wohl aus.  Nur das ursprüngliche Tomatenbeet bleibt leer. Die Schnecken sind erbarmungslos. Dort lasse ich den Mangold blühen und aussamen. Er wächst wild und taucht seit Jahren immer anderswo im Garten auf. Man muss halt ne Weile herumlaufen, bis man die gewünschte Portion zusammenhat. Wundertüte Garten. Rote Bete mit schwarzer Johannisbeere, Erdbeeren und Kohlrabi, daneben Stangenbohnen ist ein ungewohntes Bild, aber erstaunlich wuchsfreudig. (Jo, besonders die Erdbeeren, die ihre langen roten Triebe überall hinschicken)
Nicht unbedingt das, was man so als Mischkultur lernt.

Dass es nicht so grausam heiss ist, wie in den letzten Jahren, tut Pflanzen, Böden, Viehzeug und uns gut. Noch nie so viele Ohrwürmer gehabt wie dieses Jahr. Das Nacktschneckendesaster bekommen die Tigerschnegel in den Griff. Und als wir gestern den nur noch aus Schilf-en-bloc bestehenden "Teich" leerten, nein nein aushoben, sind Hunderte Kellerasseln mit umgezogen. Das Kind rettete die am Boden wuselnden mit dem Schippchen, dann kam Wasser rein.
Den Schilfblock lagern wir zwischen, trocknen ihn durch und werden ihn stückweise zum Entsorgungsbetrieb bringen....



Es war spät als wir gestern abend fuhren.




Samstag, 18. Juli 2020

Blick über die Höfe

Blick über die Höfe

Ich zähle:
7 Häuser
44 Fenster
10 Balkone
11 Schornsteine
4 Antennen.
Über allem: Srii Srii
Ein rasender schreiender Schwarm!
Mauersegler
Gefiederte Bögen, geschleudert ins Blau.

Tausende Bienen im Wein.

Frau Wespe kommt allein.
Zierlich hängt sie kopfunter an einem Bein
im Gießkannenrund,
trinkt und holt Wasser
für ihre Schwestern.


Eva Becker 18.7.2020