Mittwoch, 30. November 2016

Komm Freund! Fassung hrfzts 27....

Lange nichts geschrieben. Arbeit ist grad absorbierend. Zwischen all den Rechnungsstapeln, die es der gefräßigen Datenbank gegenzurechnen und einzuspielen gilt, was ich nun schon wochenlang mache, entwickelt die dritte Festplatte im Hirn ein sonderbares Eigenleben und schreibt sich das Gedicht von neulich ständig um. Was dann in etwa so aussieht: Rechnen, tippen, rechnen, Angebot rauskopieren, verschicken, rechnen, Kuli nehmen und auf der Handfläche eine Zeile notieren, rechnen, ein Wort auf einen Zettel schreiben und in's Brillenetui stecken, Angebot ausdrucken, kopieren, rechnen, tippen, eine Zeile auf die Rückseite eines Briefes schreiben, mit den Worten hadern und ganz viele ausstreichen, überlebende auf postit's notieren und auf's Brillenetui kleben, rechnen, tippen...usw. Mein Brillenetui sieht aus, grins.

Als Anhängerin der absoluten Reduktion lyrischer Texte wird's schließlich (und vorläufig?) dieses hier:


Komm, Freund

Mein Haus hat seine brennend' Jacke an,
doch Sturm hat ihm die Schultern blank geweht. 
Nun sieht es schief aus und
als ob es fröre.
Wir stopfen uns die Bälger aus mit Blättern -
die Rippenbögen aufgefüllt mit Feuerlaub,
so dass kein Atemzug mehr frostig knirscht.
Es liegt der Herbst Dir unter Deinen Sohlen wie lebendig Gold.

In Häusern gehen Lichter an
als spielten sie Adventskalender.
Wir stehen draussen, zählen Türchen.
Von drinnen sind wir unsichtbar.
Komm!
Nimm den Herbstwind an die Hand
und lass uns ziehn. 

                 #######                       
 Immerhin gerade richtig für eine liebe Freundin, die nächste Woche für ein halbes Jahr nach Asien geht.  

Das spätnachmittägliche Aufflammen all der Fenster der Häuserreihen hinter dem Schulhof im Sonnenunterganglicht für ein paar Minuten, ehe die Sonne hinter den westwärtigen Häuserhorizonten absteigt, kriege ich nicht in passende knappe Bilder gefasst, die ihre Zeile fänden. 
Aber ich genieße es jeden Nachmittag, falls ich zu der Zeit zuhause sein kann. Denn die Sonne schafft es schon seit Wochen nicht mehr in mein Zimmer. Nur am Nachmittag als feurige Spiegelung des Sonnenuntergangs in meinem Rücken. 

Ansonsten: Ein letztes Mal für dieses Jahr den Sommer einfangen. Pochierte Quitten nach diesem Rezept und mein leiser Ärger, dass ich diese Seite nicht früher fand, als ich noch jede Menge duftendes Gold in der Wohnung verteilt herumliegen hatte. Nun ja. Nächstes Jahr, neues Küchenglück.  





Ich liebe Quitten, hatte ich's schon erwähnt? Und so altmodische Sachen wie Kompotte in Weckgläsern, für den Winter. Ein Erbe meiner Oma.

Was dieser November echt gut kann: Spektakuläre Sonnenaufgänge: 



  in diesem Sinne: Treibts bunt!
 
 

Freitag, 25. November 2016

Für den Lidschlag einer Ewigkeit

Wenn alles über Dir zusammenschlägt
Such Deiner Seele Flügel 
Bind sie an einen Engel an
und lass Dich tragen hoch

flieg hoch  
noch höher, höher,
bis der Lärm verstummt   

nur noch der Wind - das Blut - Dein Herzschlag
in Deinen Ohren rauscht  

Wenn alles über Dir zusammenschlägt
Such Deiner Seele Flügel 
Bind sie an einen Engel an
und lass Dich tragen hoch

lass alles los  
was an Dir zieht und zerrt 
lass dieses Karussell am Boden
alleine seine Kreise drehn

getragen von den Schwingen 
vergehen Dir
Unruhe,  Sorge oder Angst  
Kein Wollen mehr, kein Wunsch


Beruhige Dein rastloses Herz
für den Lidschlag einer Ewigkeit.


(c) 2010/2016




haut wie pergament

anhalten

haut wie pergament
durchlässig
zum zerreissen gespannt
herz wie eine hummel im glas
brummt und brummt
und rennt sich doch nur den kopf ein.

dreh mich und kreisel und schwirre und wüte
halt mich fest, sonst flieg ich davon

an manchen tagen ist alles zuviel
dreht sich der kreisel
steck ich fest im gewühl
um mich nur forderndes "mach mal!"geschrei
alles was an mir zerrt -
lasst mich doch frei!

haut wie pergament
durchlässig
zum zerreissen gespannt
herz wie eine hummel im glas
brummt und brummt
und rennt sich doch nur den kopf ein.

dreh mich und kreisel und schwirre und wüte
halt mich fest, sonst flieg ich davon


an manchen tagen fehlt mir die erde
such ich die wurzeln
bin hilflos und laut

wenn es gelingt
geht mein blick in die wolken
schalte ich aus
alles was um mich rumtobt
hände gestopft in die manteltaschen
geh ich in den wind
lass mich umundumpusten
 schrei meine wut meinen frust meine trauer
in den lärm dieser stadt
bis ich leer bin und ruhig.


haut wie pergament
durchlässig
zum zerreissen gespannt

herz wie eine hummel im glas
brummt und brummt
und rennt sich doch nur den kopf ein.

dreh mich und kreisel und schwirre und wüte
halt mich fest, sonst flieg ich davon.



... einer meiner texte aus 2010, der mir heute immer wieder durch den kopf geistert.

Mittwoch, 23. November 2016

hmpf. Das Leben nicht nur vor meiner Tür ....

Ich bin keine sehr eifrige Zeitungsleserin.  Oder Nachrichtenguckerin. Die Amerikawahl war für mich eine zwischen Pest und Cholera, na dann jetzt also Cholera. Und ansonsten hab ich gedacht, hoffentlich ist das Vor-Wahl-Gedöns bald vorbei, weil ich irgendwann nur noch genervt war von dem Medienzirkus hier wie dort (und es ein bisschen immer noch bin, so eine seltsame Stimmung zwischen genervt und gelangweilt und sehr aufmerksam abwartend.) Als es vorbei war und ich das erste jammernde Schauspielerinnenvideo sah "Bitte Mr Trump, tu uns nicht weh" schämte ich mich fremd und dachte, oh Gott, was soll das denn jetzt?! Ich lese mich jetzt erst so nach und nach durch diverse links und posts und Artikel und trala. Frau Meikes post habe ich mit seinen links noch nicht alle durch, fühle mich aber schon jetzt sehr vielfältig mit Informationen versorgt. Astrid bin ich dankbar für ihre Zusammenfassung und auch für den regen Kommentarverkehr, der sich dranhing. Frau Hecht-Galinskis Artikel lese ich, auch wenn mich der permanent aufgeregte Ton wie immer schnell anödet, völlig unabhängig vom Inhalt und Relevanz.  Sehr angeregt hat mich Kiki Thaerigens "meine zwo cent".
Klar, die Wahl beschäftigt mich, die Situation in Deutschland, unsre bevorstehende Wahl, die Feigheit, der etablierten Parteien, heisse Eisen anzufassen und sich evtl. unbeliebt zu machen, beschäftigt mich, die Fehler und Versäumnisse, die wir alle mit der Nichtintegration der Gastarbeiter und ihrer mittlerweile in der dritten Generation hier lebenden Kinder gemacht haben, beschäftigt mich, (lese eben grad aktuell Navid Kermani und Seyran Ates) Altersarmut, Kinderarmut, Alleinerziehende in prekären Lagen, aus denen sie bis zum Rentenalter nicht rauskommen, Türkei und Menschenrechtsverletzungen und der größenwahnsinnige paranoide Herr Erdogan, Israel und 70 Jahre Völkerrechtsverletzungen, bedingungsloses Grundeinkommen, Justiz und Polizei mit ihrer Blindheit bzgl. rechtsradikalen Straftaten, Merkel und das Aussitzen von allem Möglichem und einigem Unmöglichem dazu  mit ihrem Blümchenblick, der einstudiert betulichen Sprechweise und der Muttiraute, grrrrr  --- soll ich weiter aufzählen? Nein.

Ich lese, ich denke, ich diskutiere mit Freunden, aber ich hab einfach keine Lust, das alles auf meinen blog zu holen. Mag sein, dass der blog dadurch wirkt wie die Ramafamilienseite oder so, aber ich merke auch, das ist mir wurscht. Mein Leben besteht aus so viel mehr, als dem bisschen, was ich gelegentlich online stelle, hauptsächlich um mit all den Mädels in Kontakt zu bleiben, die ich über die Advents- und Sommermailartaktionen und Köln kennengelernt habe und bei denen mitzulesen und gucken ich schätze.
Wundert Euch nicht. Das musste mal grade gesagt werden. 

*****
 Andererseits

Montag abend ein Treffen mit drei Frauen, mit denen ich einmal die Woche feldenkraisle. Wir sind zwischen Mitte Vierzig bis Mitte Sechzig,  drei noch im Beruf, eine in Rente, wir essen gemeinsam, reden über alles um uns rum (freie Auswahl der Themen  s.o., ich glaub, alles kam dran) und später sprechen wir über's älter werden und Lebensentwürfe dazu, auch mit wenig Rente, über unsere Mütter und Großmütter, Lebensmuster, Altersdepression, über plötzlich noch mal verlieben (ist der Ältesten von uns grade passiert und sie strahlt wie ein Äpfelchen und wir freuen uns mit ihr), über Pläne nach der Rente,  Krankheiten,  die Frage, bis wohin reicht die eigene Energie. Ich bin unglaublich froh über diese Menschen und diese Gespräche.

Nicht zuletzt mein burnout 2014/2015 hat mich gelehrt, öfter erst bis 10 zu zählen und aufzupassen - und dankbar zu sein!

Und das muss ich jetzt auch noch schnell erzählen: Gestern beim Einkaufen im Gang des Supermarktes ein kleines Mädelchen, tanzend, Schritt her, Schritt hin, Kopfwackeln. Ich grinse sie beim Vorübergehen an und gehe ebenso tanzend wie sie weiter. Drehe mich um. Wir grinsen. Ich tänzle weiter, bin fast aus dem Gang raus, da hör ich hinter mir schnelles Füße stampfen, ratatata. Ich gucke über die Schulter und stampfe Antwort, ratatata. Im Gang ein helles Kinderlachen, zahnlückig mit frechen Zöpfen und sehr kleinen pinken Turnschuhen.

Leben geht nur in echt, Bild und Ton, Geschmack und Gestank!

Treibt's bunt!

Freitag, 18. November 2016

Herbst, Rapporte 2, Amerika...


So, Sterne und Schneeflocken gibbes jetzt auch....



Aber nur auf Papier, ansonsten ist es sehr aprilig, seit 2 Tagen um die 12 Grad, andauernd gießts, heute nacht Sturm. Der wilde Wein ist zur Hälfte von der Hauswand geweht und findet sich wie eh schon seit Tagen in meinem Fahrradkorb. Fahre ich halt den Herbst spazieren. Ist doch auch nett. 
 
Magdalena hat einen aufmunternden link zur Lage nach der USA Wahl geschickt, den muss ich jetzt mal teilen, nicht zuletzt weil mir der pragmatische Aufruf von Toni Morrison so gut gefällt! :Alisa Burke
 


Auf le bohemien hab ich den Artikel von Jana Mader entdeckt, der ähnliches beschreibt, let's not run away let's face it. 




Ausserdem wollte noch ein neues Gedicht geschrieben sein. 

        ***

Komm, Freund

Mein Haus hat seine bunte Jacke an.
Der Sturm hat ihm die Schultern blank geweht. 
Nun sieht es schief aus und
als ob es fröre.

Wir stopfen uns die Mäntel aus mit Blättern,
die Taschen quellen über.
In Häusern gehen Lichter an
als ob's Adventskalender wären.
Von drinnen sind wir unsichtbar.

Komm!
Nimm den Herbstwind an die Hand
und lass uns ziehn. 


        ***

In diesem Sinnne. Treibt's bunt!

Mittwoch, 16. November 2016

rapporte I

adventsmailart. schockschwerenot und am 2. bin ich schon dran. 
spute dich feins mägdelein. oder so....
mir ist so garnicht nach winter
will auch nicht in meine finger
geschweige denn stempel
pffft





nuja. stinkeginko hamwer bis januar. 

mal sehn, wann ich auf sterne komm......

Montag, 14. November 2016

ornamente 1


Frau Nahtlust fragt nach Ornamenten. 
Eh, ja gut.
Moosgummi. Acrylfarbe. Ich hab doch da neulich kruscht kruscht kruscht diese schräge Türkis gekauft. Kruscht kruscht. Ja. Da. Hmpf. Lila knallt mehr.



Die Türkis taugt nix. Fehlkauf....  Lieber Goldgelb.


Susanne, nimmste auch Tapetenmuster? 



Sonntag, 13. November 2016

Umzug ins Warme


Diese Nacht ist Frost angesagt. Also müssen meine Pflanzen rein. Bis die Rasselbande in der Wohnung verteilt ist, dauert immer... 



Den großen wolligen Kaktus hat mein Sohn vor Jahren vom Sperrmüll gerettet. Sommers über stehen die Kakteen draussen auf der Fensterbank. Der lange wollige Lulatsch wird von Jahr zu Jahr schiefer.  Als ich ihn dieses Frühjahr ausquartierte, war er so schief, dass er kurz vorm umkippen stand. Diesem Sommer habe ich ihn mit rotem Geschenkband angebunden und über die Monate langsam in die Gerade gezogen. Das mache ich jetzt im Winter weiter, womit das rote Band um seinen Hals erklärt ist.... Kaktusstreckbank...


Den Weihnachtkakteen tut das Sommerlager mit Regen und Sonne im Hof immer besonders gut - sie platzen vor Knospen!

Neckisch: Erde mit Teelöffeln in kleine Töpfe und enge Ränder verteilen. 


Wer draussen bleibt: 


Ein etwas fisseliger Ableger meiner Gartenminze. Ich hatte sie schlicht vergessen, der Topf hatte kaum Erde, wurde bloß immer brav gegossen...
Im Garten steht sie auch in der Wiese, was beim Sensen herrlich ist, man schwebt im Minzduft! 

Vielgeliebt und seit Jahren blühend und samentragend: Alpenveilchen. 



Die streichholzkleinen Stengelchen sind Sämlinge, die jetzt austreiben. Die Cyclamen sind mehrere Jahre alt, frosthart und machen jedes Jahr Junge. 


Meine Stapelie blüht noch. 

Sie kommt nachher mit der Aloe auf den Kleiderschrank. Bis dahin sind sie abgestellt im Küchenchaos.  


Pälmchen und Pfennigbäume stehen auf dem Treppenabsatz. Bis nächstes Frühjahr. 


unscharf weil zu dunkel..... 






 

Blogger-Collagentreffen Köln. 12.11.16

Samstag morgen. 7.17 IC ab Mainz. (Gleich mal mit 10 Minuten Verspätung...) Ich reise nach Köln, um 23 andere Bloggerinnen und Nichtbloggerinnen kennenzulernen und einen Tag lang Collagen zu machen. 
Aufregend! Ich kenne  noch niemanden persönlich.
Wir treffen uns in der Kleinen Fabrik in Köln-Nippes. Katrin hat alles organisiert, der lange Tisch ist vorbereitet - für Jede von uns eine Collage zum Weiterführen und ein Tütchen bunte Punkte. Zauberhaft. 
Der Raum füllt sich schnell. Wer sich eh schon kennt, begrüßt sich fröhlich. Wer sich noch nicht kennt, wird gleich nach dem Blog Namen gefragt. Wir kleben uns Bepper mit Namen an, das Bekanntmachen ist sehr umkompliziert, Blogs wiedererkennend (ah, DU bist das!) und sehr lebhaft. Es ist so schön, zu den Blogs, die frau liest, endlich die Menschen vor sich zu haben! 
Wir bestücken das Buffet (ich habe es leider nicht fotografiert, es war oberlecker und wir haben es beileibe nicht geschafft, alles aufzuessen) suchen Plätze, breiten uns aus, fangen an zu schnippeln. In der Küche ein "Wühltisch" mit Collagenmaterial, zudem mehrere Koffer und Mappen. Jede hat anderes Material mitgebracht, Ausdrucke zum Bedienen werden rundgegeben, rechts und links und quer übern Tisch getauscht. Die Bücher, Bögen, Pappen, Platten, Skizzenhefte, Streichholzschachteln, what ever, füllen sich. 

Der Tag ist rund. Voller Gespräche, neuer Gesichter, Gelächter, Collagen, Ideen, Paradiesbücher, art journals und gesungen wird auch! Wir schaffen es aus dem Stand dreistimmig und sind verblüfft über uns selbst. 

Ein rundherum gelungener Tag! Vielen Dank an Alle, vielen Dank an Katrin für die Organisation - und die Kleine Fabrik als Austragungsort für ein Collagenmarathon ist absolut zu emfehlen! 


















Abschluss mit einer kleinen Runde um die Ecke bei Mario. Die Gespräche wandern von Kunst zu Politik und wieder zurück durch verschiedenste Lebensgeschichten; es ist faszinierend, was Jede von uns als Biographie mitbringt, wie verschieden die Wege und Leben sind und nun gerade jetzt sitzen wir an einem Tisch - danke. Dieser lange volle bunte Tag hat mich reich beschenkt! 
Abfahrt 21.53 IC ab Köln. Ich schlafe schon, da sind wir noch nicht aus dem Bahnhof raus....
Wann ist das nächste Treffen?

Dienstag, 8. November 2016

mark making III

Ja ich weiss, das Mustermittwochthema bei Michaela für Oktober ist rum, aber der Leporello war nicht schneller fertig. 

Nun aber!  Als letztes wurde der Titel geschrieben.
Bis dahin hatte ich mich auch mit meiner eigenen Typographie angefreundet...






 jetzt die neuen Seiten:





fünf Minuten Collage im Oktober

GRAU für Rösi!

uhh, das war ein bisschen komplizürt.... aber dann:


Herr Maus gelehnt an seine Sonnenblumenkernekalebasse, Feuersteinscherben für den Notstromausfall und falls das Nadelbüchschen mit Unsicherheitszündhölzern doch nass wurde; Elefant mit ebensolchem versteinertem Knochen, Scherbchen grundsätzlicher Kaputtbarkeit und ein Seestern im Halloweengewand (hinten orange).


Sonntag, 6. November 2016

heim fahren

ubahnstation konstablerwache schlürft mich ein
mit ihrem faulen atem
aus tunnelmief, urin und eisenspänen.
sie spuckt mich in die sbahn
und die mich wieder aus, dreiviertel stunde später.
luft. ich atme auf.
nachtgang zu fuß über die brücke
quere meinen rhein. flussheimat heimatfluß,
beleuchtet und gestreift von uferlicht.
kastel mit gelben promenadenlampen
die mainzer silhouette malt rot weisse gelbe streifen in das wasser,
das schwarz dahinfließt,
lichterbänder kräuselt.
die petersau ein schwarzes inselschiff.

novemberschief baumelt ein beinah halber mond am himmel
zwischen brückenlaternen aufgehängt.
kein möwenruf heut nacht.