Samstag, 23. Juni 2018

Naturdonnerstag

Bilder aus dem Garten!










Und husch zu Ghislanas Naturdonnerstag!
Ich wünsche sanften Regen, freundliche Sonne ...

*  *  *  

Den Post hatte ich letztes Wochenende vorbereitet, weil die letzte Arbeitswoche so stressig zu werden versprach, wie sie dann auch wurde - gekrönt noch von einem veritablen Krach mit meiner Steuerdompteuse, grrrr.
Den Post hab ich vergessen hochzuladen. Die Erdbeeren sind fertig mit tragen, die Rose verblüht. Was soll's.
Der Rittersporn prunkt immer noch mit seinem Blau!

Die kleine Sense ist scharf wie Gift. Mein gestriger Gartenbesuch hat ehrfürchtig alle Sensenblätter (auch die große mit der ich die Wiese mähe) mit dem Fingernagel geprüft und versucht, die große Sense richtig zu greifen. Bei einem Linkshänder sehr lustig. Gibt es eigentlich linksgeschmiedete Sensenblätter? Ist ja wurscht, von welcher Seite sie an den Sensenbaum geschraubt wird und die Griffe müsste man auch umstecken können. Da muss ich ja glatt mal gucken gehn.  update: Ja, gibt es.

*  *  * 

Draussen ist Johannismarkt, die Leute kreischen in der Riesenschaukel, ein andres Gerät hupt wie ein Nebelhorn, ich verstehe das Dauergequassel der Betreiber von Schaukeln, Gondeln, Achterbahnen. Zwei Tage noch und dann: Großes Feuerwerk!

Ich glaub ich schlender mal rüber, eine Runde Kettenkarussell fahren. Und Riesenrad. Ich liebe den Blick über die Stadt und den Fluss.


Färben mit Pflanzen II

Bei Ginny Sheller las ich, dass sie Wolle mit Hollyhock hellblau färbt. Stockrosen. Dunkelviolette. Im Beet zwei Häuser weiter steht eine kleinere Malve, keine Stockrose, doch die verblühten violetten Blüten sind dunkel. Abgesammelt, gekocht.



Es wird durchsichtig blaugrau. Ich gehe raus, noch ein Töpfchen voll pflücken, koche weiter, es wird eher grauer.

Ein Halbleinenhandtuch vom Flohmarkt, eng gefaltet und geschnürt, stecke ich mit der einen Seite in etwas Sud.



Wie man sieht, sehr farbstark ist es nicht.  Aber für ein weisses Tuch - wieso nicht. Pastell....

Den zweiten Sud setze ich mit Rhabarberschalen und einem Endchen roter Bete an.



Der Sud wirkt etwas farbstärker, aber das täuscht. Tunke also die andre Seite der Falten ein.
Und falte es auf. Streifen in pastell.





Ich mag die Damastwebung mit ihrem Blumenmuster, nun sanft gestreift.
Hm, mal trocknen lassen.

Sud ist noch da. Für andre Experimente.


Treibt's bunt.



Dienstag, 12. Juni 2018

Die Welt vor meiner Tür


Sitze in der Früh mit Herrn W. am Tisch. Wir besprechen so seine Fragen, geht die Türe auf, die Kollegin kommt rein, stoppt, bleibt stehen, sieht Herrn W. ungläubig an " Ich glaubs ja nicht! Was machst Du denn hier?!" - Wie so oft: Diese Stadt ist ein Dorf. 

Der junge Mann, der im Supermarkt im Schatten eines Regals steht und seine Haartolle mit Hilfe der Handykamera in die richtige Lage wischt. Undercut und schwarze Locken, die sich einfach nicht bändigen lassen. Draussen vor dem Geschäft sitzt ein Mittdreissiger in einem grauen Strickoverall, die Kapuze mit Ohren über dem Kopf, barfuß vor einem Stück Zeitung mit Münzen darauf. Er sieht aus, als hätte ihn die vorletzte Party ausgespuckt.

Am Morgen auf dem Molenweg unter Regenhimmel ist alles von gleichem Grau: Der Himmel, der Fluss, sogar der ICE auf der Eisenbahnbrücke nur ein grauer sich bewegender Strich über und unter dem Wasser.  

*  *  *  *  * 

Am Morgen entziffert die Sonne
meine Buchrücken im Regal.
Zeile für Zeile.

Der Hausmeister fegt Schmutz zusammen.
Die Schaufel schreit auf dem Asphalt.

Plötzlicher Wind schubst die Lampen an,
iiik-aak laufen sie mit dem Ticken der Uhr um die Wette.

Gegen Abend kehrt die Sonne zurück
spiegelverkehrt
und schaut, was ich las über Tag.

Der Regen hängt Wäsche auf.


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Montag, 11. Juni 2018

Papierliebe am Montag

RUND 

will es die liebe Susanne.

Nun denn das neue kleine Faltbuch soll sich runden....








ja ja seh ich auch, die Brause ist auch RUND.

Treibt's bunt rund!

Sonntag, 10. Juni 2018

Nachhaltigkeit

Die liebe Zitronenfalterin gibt als Denkanstoß für diesen Monat Nachhaltigkeit.

Wie nachhaltig lebe ich, leben wir als Familie, hat es Auswirkungen bis in den Beruf? 

Wir versuchen bio einzukaufen, regional auf dem Markt, aus dem eigenen Garten futtern. Nachdem wir den Wurstverbrauch ziemlich eingeschränkt hatten (Fleisch essen wir so gut wie garnicht mehr) hat das auftun von Biometzgern auf dem Markt den Verbrauch wieder erhöht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das so wollte....

Für Einkäufe fliegen immer ein, zwei Stoffbeutel im Rucksack herum. Die Marktfrauen kennen mich und meine Taschen mittlerweile. 

Was wir nicht schaffen, den Milchverbrauch unserer vierköpfigen Familie, der verdammt hoch ist, auf weniger / Pflanzenmilch / Biomilch umzustellen. Das reisst dann echt im Geldbeutel.

Nachhaltig sind wir beim Putzen und Waschen


sogar die alte Spülmaschine mit ihren über 20 Jahren hat ein SparBioprogramm, das wir grundsätzlich nutzen. 

Bei dem Papier, das ein Haushalt verwendet. Toipa, TaTü, Kosmetiktücher, Küchenrolle. Geht alles 100% Recyclingpapier, wenn man weiss, wo.


Auch Haarseife und ganz altmodisch Rasierer, bei denen die Klingen ausgetauscht werden, statt Wegwerfrasierer, haben Einzug gehalten im Bad.  

Mülltüten werden nicht gekauft, jedenfalls keine aus Plastik. Der Biomüll wandert in Papiertüten, die Plastiktüten, die beim einen oder anderen Einkauf doch noch anfallen, kommen in den Sanieimer im WC oder hüllen den Brotvorrat für den Tiefkühler ein. Wir wiederverwenden die Kistchen von Obst  und Gemüse im Garten, um dort zu pflücken und heimzutransportieren. Die Papiertüten von Brot polstern die Biomüllpapiertüte aus, damit's nicht suppt oder dienen selber als kleine Mülltüten.

Unsere Stadt hat ein gutes System, gerettete Lebensmittel weiterzuverteilen. Auch das nutzen wir. Und einen tollen Unverpacktladen.

Nachhaltig ist für mich auch so was ganz olles wie heissgeliebte Wollsocken flickzustricken.



Die dicken Wollsocken aus Riga, die hier wie Hausschuhe angezogen werden, sind immer mal durch. 

Aber auch die weichen Wollkuschelsocken, die meine Mutter irgendwem an der Haustür abgekauft hat und die von den Wollmotten geliebt werden, sind alle gerettet....


Die Lieblingsjeans, in die echt nicht mehr reinpasste (und eine Änderung dieses Zustandes ist utopisch, wenn ich ehrlich bin) habe ich gestern passend gemacht. 



Weil ich den Fischleinstoff so mag und Susannes Nadelbriefchen einfach süß sind, hab ich mich mal daran gemacht, etwas ähnliches zu verfertigen. 


Aussen Fischlein, innen alter brauner Jenasstoff, hellgrüne Wellen zum Zusammenhalten.



Schiff ahoi!

Nachhaltigkeit bedeutet mir auch: Stoffe vom Flohmarkt, gelegentlich auch Kleidung (zuletzt ein wunderbarer Wollwintermantel) , Backformen dito, Ersatztopfdeckel, meine Sockenquietschbuntwollrestknäule, die Stick- und Häkelgarne, die ich zum Bücher binden verwende. Für Kurse hab ich mich auf dem Flohmarkt eingedeckt mit Bleistiften, Scheren, Cuttern, reicht für 10 TeilnehmerInnen .... nicht, dass ich je so viel hätte, kicher.

Wir haben kein Auto, haben gemeinsam bisher 1 Flugreise unternommen (Wir sitzen im Flieger nach Riga, sagt der Sohn, "wenn wir abstürzen, sind wir wenigstens alle zusammen." Hach ja, Kinder bauen einen immer so auf) fahren alle Rad, nutzen den Anhänger für Baumarkttouren und wenns nicht anders geht, nehme ich sehr entspannt ein Taxi.

Der Garten wird mit Kompost versorgt, Hornspänen, Biodüngern, nicht gespritzt, bzw. mit eigens angesetzten Pflanzenbrühen.

Auf dem Balkon gibt es nur Erde ohne Torf. 



Unseren Chef haben wir vor 2 Jahren endlich zu Recyclingpapier bekehrt und als Toner nur Refillpatronen zu nutzen. 

Nachhaltigkeit kann auch heissen, Sachen von meiner Oma weiterzunutzen, Knöpfe, Stoffe, Backformen, Gartengerät und all ihre Stahlnadeln in diesen zauberhaften Nadelbriefen!





Ehrenplatz. Lach.  

Danke Andrea, für den Anstupser, mir wird klar, an wieviel Ecken wir noch auf mehr Nachhaltigkeit achten könnten!

Fünf Fragen am Fünften

Astrid hat mich wieder drauf gebracht, Luzia Pimpinella fragt ja monatlich die 5 Fragen am Fünften. Ja ja ja der Fünfte ist rum, ich hinke hinterher wie immer.

1.   Wenn du emigrieren müsstest, in welches Land würdest du auswandern und warum?

Schwierig. An eins an der Ostsee denke ich. Lettland? 


Riga von oben
 Oder ins Burgenland, in die Nähe des Neusiedler Sees.  Wasser in der Nähe zu haben wäre unabdingbar.

2.   Nach welchen Kriterien suchst du einen Film aus und fällt es dir schwer, ihn einfach auszuschalten und nicht zu Ende zu gucken, wenn du ihn dann doch nicht so gut findest?

Es fällt mir nicht schwer auszuschalten, oder, wenn der Mann weiterschauen will, in mein Zimmer zu gehen. Manche Filme sind so "nee, muss ich mir jetzt nicht angucken", dass ich unter Umständen schon nach 10 Minuten abdrehe. 
Kriterien zum Aussuchen, hm. Ne gute Besprechung, ein interessanter Trailer, eines der Kinder sagt, "Mama, hast Du schon den geguckt?" Oder kommt und sagt "gucken wir zusammen?" 

gewebtes Wandbild aus eine Ausstellung in Riga 2014

 SchauspielerInnen oder RegisseurInnen, die ich schätze. Ansonsten lass ich mich auch gerne überraschen. 

3.   Wann hast du das letzte Mal zusammen mit anderen gesungen?

Mittwoch vor 3 Wochen in einem Feierabendchor. Fand ich nicht soo prickelnd. 
Einen Mittwoch später mit 11 anderen Frauen in einem Kreis stehend, Schulter an Schulter, nur tönen. Jede den Ton, der aus ihrem Tiefsten kommt. Nah einer Weile erwächst eine Dynamik, werden wir gemeinsam lauter, leiser, steigen die Töne und sinken, trägt und umhüllt uns ein Kokon aus 12 Stimmen. Das war grandios!

 
4.   Was ist dir im Bezug aufs andere Geschlecht ein komplettes Rätsel?

Der so vollkommen andere Dreckpegel.  Das Ego mancher Typen. Mansplaining nervt ohne Ende. Da kann ich mittlerweile auch echt unfreundlich werden, auch bei Kunden....
 
5.   Was liegt auf deinem Nachttisch herum?



Ein blechernes Hühnchen, Geschenk der liebsten Freundin, ein Engel aus Ton, getöpfert vom Sohn, ein Buchlicht, Geschenk vom GöGa, meine Tabletten, Tasse Wasser, mein alter laut tickender Rappelwecker, dessen Stehenbleiben mich nachts weckt, Minzöl gegen Kopfschmerzen, Vaseline für die Lippen und wichtig, liegt nicht da, hängt dahinter, ein Bild in die Kuppel der Synagoge von Szeged. 

Bei mir gehört der Blick ins Bett dazu, da liegen die Bücher. Ich schlafe ohnehin im Bücherregal....


 
und weil ich bei den Maifragen nicht mitgemacht habe, aber eine der Fragen mir so gut gefällt, hopst die jetzt noch hinterher!

Was machst du an einem Tag, der einfach nur für’n Arsch ist? Also, um dich aufzumuntern?

Musik hören. Tanzen. 

Hierzu vielleicht: 
 Dakha Brakha!!  

oder Alsarah and the Nubatones




Freitag, 8. Juni 2018

Alles gut

Ihr Lieben, die Ihr Daumen drückt und Zuspruch gebt. 
Ich danke Euch ganz vielmals.
Nun ist es raus, die Histo ist da und alles ist gut. Kein malignes Gewebe und die Bluterei hört auch langsam auf. Ich bin so froh, so dankbar und erleichtert. 
Danke für Euer mitlesen, mitfühlen, unterstützen, da sein. Danke.  
Jetzt fällt das Leben eindeutig leichter....

Samstag, 2. Juni 2018

Frühlingsmailart, nogelliprint, rosa innen

Die Frühlingsmailart ist zu Ende. Dem link folgend kann man alle Drucke bestaunen. 

Dank an Michaela und Tabea für die tolle Idee, die Organisation und überhaupt. Ihr seid klasse! 


Zeit alle meine Schätze zu zeigen, alle zusammen. 
Auf der Leine: 

Ist es nicht eine vielseitige Versammlung?!


Ich versuche mal zuzuordnen: 
Von links nach rechts, obere Reihe: Ein blumenzarter Druck auf federleichtem Papier von Josephine.
Kringel gedruckt morgentau auf morgentau, benäht mit Goldfaden, von Alexandra.
Tulpen und Tupfenkreise, ein wundervoll witziger Bogen von Carolin.
Morgentaublumen auf weiss, ein Wimmelbogen, von Maja. 
untere Reihe: Eine bunte Sommerwiese von Daniela
ein grafischer Druck mit weinrot, grün, weiss und orangen Blumenreihen von Jutta. 


Und weiter gehts von links nach rechts, oben: 
Grafisch und farbstark mit dunkelblau und krachendem Pink der Bogen von Bhupali - wow! 
Daneben ein Druck von Nadine, den ich ein klein wenig enttäuschend fand. Sie hatte ihr Walzenmotiv noch mal separat auf Karten gedruckt, dort war es wunderschön. 
Ganz rechts ein in verschiedensten Grün-Blau-Violett-Tönen changierendes drolliges Kakteenmuster  von Liliane. 
Untere Reihe: Juttas Bogen nochmal besser zu sehen
rechts aussen der meine. 

Ich danke allen Mitdruckerinnen für die Freude über viele Wochen!


Und hier die Goodies, die noch eintrudelten!
Eine Baumkarte aus der Gemeinschaftsaktion von Ulrike und Christine - froi!
Eine zauberhafte Vogelkarte von Eli, hachz. 
Blütenranken von Birgitt - kann hier gerne weiterranken, einpflanz...
und Ulrikes herrlicher Bambuswald. 
Ihr Lieben, ich danke Euch vielmals! 

+  +  +

Igrendwann in den letzten Wochen ritt mich die no-gelli-print-druck-Laune
und ich machte ein paar Bögen, die dann noch überstempelt und mit den Luftnoppenrollen überwalzt wurden



Noch ein paar Karten auf Wellpappe und aus einem Teil der Bögen ein Falt-und-Steckbüchlein ohne Kleber und Naht nach Kristinas Origami-Vorbild. 

 sorry, unscharf, der Salbei wollte unbedingt in Szene....

*  *  *

Die Tetrapacks mit unserer Kinderstube sind auf den Balkon gewandert und der Inhalt wird nach und nach umgetopft und im Garten ausgewildert.  



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Der rhabarberrosa gefärbte Palmenstoff wurde zum Futter für diese kleine Tasche:



Auf der Klappe hab ich Susanne Nahtlusts Rosathema des Mai nochmal aufgenommen mit einem der Zigarettenstickblümchen, die ich vor Monaten auf dem Flohmarkt fand: 


Umhänger fehlt noch, dann hab ich eine neue kleine Tasche. Stoffrest reines Leinen von einem mainzer Ausverkauf, die Reissverschlüsse sind ausgetrennte Endlosreissverschlüsse eines kaputten Rucksacks, Blume vom Flohmarkt.

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Balkonbewohner haben wir auch. Im Blumenwiesenkasten! 



Ihr seht das Blatt vor den beiden kleinen Tontierchen? Das hat eine Blumentopfbiene über ihren Eingang gelegt. Unter dem rechten Tierchen ist die Röhre. Leider gelingt es mir nicht, sie beim Anflug aufzunehmen. Sie ist sehr schnell.

Treibt's bunt.