Montag, 17. Februar 2020

turbulenzen

draussen läuft ein leichter schleudergang für graupel, es klappert am (fenster)glas.
so kann ich mich beruhigt weiter in die bettecke knüllen und die vergangenen wochen aufsammeln.

erst mal: gesundheitsberuhigung. danke an alle, die an mich gedacht haben, besserung gewünscht, daumen gehalten. das röntgenbild der prothese sagt alles okay,  die orthopädin gibt tips für ein paar dehnungen, von denen ich dachte, sie seinen prothesenbedingt untersagt ("ach was? im ersten jahr vielleicht. jetzt dürfen sie alles!") und meint "da machen wir nix"
hach. steine polter.


liebste geburtstagskarten, die mittige collage von birgitt, danke!

mittwoch haben wir ganz geruhsam en famille meinen geburtstag gefeiert und am abend (schweren herzens ;-) statt tanZen...) eine lesung von miriam spies' marokkanischem roadtrip besucht. nett war's. nicht grade umwerfend. aber nett und fröhlich. mir kam es so vor, als habe das lektorat (oder sie selbst?) ihre fröhlich frische art zu erzählen, die bei den frei gesprochenen überleitungen so schön zu erleben war, zugunsten einer vermeintlich besseren lesbarkeit beschnitten. schade.


danach 35 min in der windigen mistkälte zu stehen, weil der bus nicht kam, mit einem schnatternden, klappernden ehegespons, das sich minütlich mieser und kränker fühlte, machte den tagesabschluss unschön.


freitag nachmittag tanzte hüpfte lachte prustete schwitzte ich mich mit VIELEN anderen frauen und ein paar wenigen männern im foyer des theaters eine stunde lang durch die choreographie zu one billion rising.
one billion rising: one billion, eine milliarde, jede dritte frau, die in ihrem leben gewalt erfahren hat. eine unvorstellbare anzahl. initiiert 2012 von eve ensler treffen sich weltweit frauen, um zu dem song break the chain gemeinsam zu tanzen. eine kraftvolle getanzte demonstration gegen gewalt! ein tolles erlebnis, in einem den platz füllenden gewoge und gewusel die gleichen moves, die gleiches steps zu machen und am ende mit hoch erhobenen one billion rising bannern unsere geballte kraft und solidarität zu zeigen. ein weltweiter aktionstag für gerechtigkeit, der in deutschland unter den schlagworten bewegen erheben leben stand. sprecherinnen von frauenhaus, mädchentreff, frauenbüro flankierten die demo.
es war verdammt beeindruckend.
der muskelkater danach auch.



gestern nutzten wir das föhnhafte frühlingswetter zu einer langen tour zu/in/durch den stillgelegten steinbruch in weisenau. im früheren steinbruch der portland zementfabrik wurde 150 jahre kalkstein gebrochen zur zementherstellung. heute ist das gelände renaturiert und auf einem beschilderten geopfad zu begehen. bienen waren auch schon unterwegs. kein wunder bei 15 °C - am 16. februar! bekloppt!


das schwärzlichkrisselige sind die verkalkten wohnbauten von köcherfliegenlarven





das hochwasser beschert immer neue spülsäume und meine treibholzsammlung hat bald keinen platz mehr auf der heizung...

freundlicher kleiner pottwal



den rehunterkiefer brachten mir neulich meine kinder von einem ihrer waldausflüge mit.  sie wissen doch unfehlbar, was ihrer mutter freude macht! die muschel fand ich 2019 am main.  

Samstag, 1. Februar 2020

Was ein Monat!!

Spontan am Abend mit zwei Frauen weggehen. J. ist eine alte Freundin aus Studienzeiten, A. kenne ich bisher nur vom Sehen, sie ist eine Kollegin und Freundin von J.  Nach zwei Stunden Geschichten erzählen, rumgackern, gemütlich sitzen, essen, trinken und reden, reden, reden, feststellen, alle Drei schreiben wir --- !! Nee, ne?!
....und ich denke so bei mir, da brauchen wir zwei Stunden für, bis wir zu dem Thema vorstoßen, das uns alle Drei bewegt. Handwerk. Technik. Aufbau einer Story, Romanpersonal sortieren, oder doch lieber short stories, wo nehme ich die Zeit her, woistmeinroterfaden. 
Wie irre. Wie überraschend. Was ein Geschenk!  
Bis zum Auseinandergehen nimmt der Gedanke zur Gründung eines Autorinnenstammtisches immer greifbarere Formen an. 
Hach.


Was ein Januar! 
Theaterbesuche mit modernem Ballett "Freiheit" von Weizman und Haver.
Hörtheater, The cold trip - eine Winterreise, bei dem bespielt (nein besungen!) wird: Ein kleiner Saal, ein Treppenhaus, Gänge, ein Platz und Kollonadengang, eine Baugerüsttreppe aus Stahl, ein Baustellenraum mit mordsviel Nebel und Plastikplanen. Soo geil! Ja, es war strange für die Ohren, schräg, manchmal auch anstrengend und unverständlich, aber es war großartig und noch viel großartiger finde ich, dass unser Theater so was macht! 
Familientreffen und GöGaGeburtstag. 
Die conversing with leaves Ausstellung in der Kunsthalle - Pflanzen, Anbau, Ausbeutung, Kolonialismus und Neokolonialismus. Sehr sehr sehenswert! 
Im Museum Wiesbaden mit Kind Zwei mehrere Stunden verbringen (und doch nicht alles sehen) beginnend mit der unendlich farbenfrohen Mit fremden Federn - Ausstellung
Rebecca Horn Adlerkarrussell (okay, das ist jetzt nicht "bunt")

über die einfach großartige Naturkundesammlung (wir lieben solche Sammlungen!) 






zu einem modernen Lasercutgebilde





zu einer Sphinx
Katsura Funakoshi A tale of a sphinx


 zu den bezaubernden riesigen Papierarbeiten von Angela Glajcar: 





Sehr spannend auch der Diskurs, der in der Fremde-Federn-Ausstellung thematisiert wurde zur Rückgabe sakraler Kunstwerke, die als koloniale "Beute" in unseren Museen zu sehen sind. Die Ausstellung hat Federschmuck aus Asien, Afrika, Nordamerika, Australien, Neuseeland etc. versammelt, der sehr oft rituellen und sakralen Handlungen dient(e). Der Wert eines solchen Objektes geht weit über ein Exponat hinaus. Absuderweise haben manche Objekte nur deswegen überlebt, weil sie als "entführtes" Exponat vor der Zerstörungswut der Kolonisatoren auf fremden Boden geschützt waren. Dennoch dürfte man sie im Grunde nur als Leihgabe betrachten und behandeln und auch zurückgeben.


Es gab Waldbesuche


Nebelperlchenstola


Gartenbesuche

zoomt mal, das grüne sind zwei Sittiche beim Baumhöhlebegucken. Nestmieter....


Potzblitz, wer hat die Böschungen freigeschlagen? Die waren 3 Jahre vollkommen zugewuchert und ein grünes Tunnel über dem Bach






Bei der areyoubookenough challenge in_between
mitmachen und dank Manos Hilfe auch auf Insta eine Collage der 9 Favoriten hinbekommen....




Radfahren am morgen und dem steigenden Licht zuschauen


 Weihnachtsbeleuchtung der Marina am 2.1.2020

Buchbinden nach dem wunderbaren Kurs bei Ali Manning  


crossed linked stitch over ribbons




Ein pickepackevoller Monat, bei dem mich am meisten freut, dass ich es immer wieder geschafft habe zu Verabredungen mit mir selbst. Input fürs Hirn. (Etwas, das ich seit anderthalb Jahren vernachlässigt habe. Ich bin sehr entschlossen, das dauerhaft zu ändern.)
Nicht zu vergessen das TanZen, das alle zwei Wochen beglückt, auspowert, nährt, Herz, Seele und Haut berührt und uns alle jedes Mal tief und reich beschenkt auseinandergehen lässt.  
Ja, so könnt's jetzt bitte weitergehn. Aber Sonne gibbes nich ohne Regen. 
Seit Dienstag nacht beunruhigen mich Schmerzen, ich brauche Arzt, Überweisung und Röntgentermine, das dauert jetzt 'n Weilchen. 
Wundert Euch nicht, wenns plötzlich leise ist....