Freitag, 28. April 2017

Bücher binden, Frühlingsbücher kriegen und die 5minCollage!


Äh, was? Wir haben den 28ten? 
Uhuhuhuhu, beinah die 5 Minuten Collage bei Rösi verpeilt!

Jezze abber: 


Diesmal sehr küchen- und bastel/nählastig.... in den kleinen Schälchen, die mir eine liebe Freundin in 3 Farben schenkte (die dritte ist blau) verwahre ich Garnrollen, Stecknadeln, Kruschpupse. 

Hier trudeln die schönsten Frühlingspostbücher ein! Ich bin ganz hinne.

Claudia - Jorin - Frau Frosch, oder die Queen der Aliasse (hey, wieviel Pässe hast Du?!) hat einen herrlichen Frühlingsleporello gebaut, mit Gedichtzeilensteckkarten. Eine Wonne! Der Umschlag hat mich schon jauchzen lassen, der beigelegte Faltbrief, die Sternchen (quiiietsch) Vielen lieben Dank Claudia! 


Heute kam dann ein schrecklich zerwalzter zerknautschter Umschlag an, und ich musste die Luft anhalten beim Öffnen und bibbern, ob das Büchlein darinnen bitte bitte ganz ankam.
Uff. Es war heile! 


Und es beherbergt 2 herrlich lustige Vögel, die stelzbeinig durch die Welt staksen, Vogelhochzeit feiern und nen Osterhasen kriegen... oder so...Die komplette Geschichte ist gezeichnet + gemalt und macht sofort gute Laune!
Vielen lieben Dank Katinka!
Dass das Büchlein der ruppigen Post zum Trotz heil ankam, liegt wahrscheinlich an seiner robusten Kleidung: Jeans!  Klasse Idee!

Hier die beiden von aussen: 


Meine Schwägerin wird sechzig, Frauen dieser Generation schreiben noch mit der Hand und kleben gelegentlich sogar Papierfotos ein (johl, wenn sie das jetzt lesen könnte, kicher) Nun, ich wollte ein Skizzen- und Notizbuch bauen, mit Luft für Zuwachs, mit Gummi für Zusammenhalt, plan aufklappbar und nicht koptisch gebunden. Bei der Basteltante fand ich zufällig ein wunderbares Tutorial für eine Mischung aus french linked stitch und kettle stitch, die mir gefiel. Gesagt, zugeschnitten, Lagen noch mal in separate Umschläge gesteckt, Deckel bezogen, heissa. 








Für Aussen- und Innenleben hab ich meinen Fundus von Fotobüchern durchforstet. Vor vielen Jahren zog die unter unserem Büro gelegene Grafikerinnengemeinschaft aus, nachdem sich die Gruppe nach und nach aufgelöst hatte. Als sie anfingen Bücher wegzuschmeissen mit Fotovorlagen hab ich ihre Gänge zur Altpapiertonne dezent umgeleitet zu meinem Fahrradkorb. 

Die Knopflösung mag ich sehr, sie hält zusammen, lässt dem Buch aber die Möglichkeit des Wachsens, je nach dem, was reingesteckt + geklebt wird. 

Ein kleines Wickelbuch im Langstich mit Überschlagklappe hat ebenfalls diesen Verschluss bekommen. 



 
Das Marmorierpapier ist von dem wunderbaren Marmorierpapiermacher
 Dirk Lange, den ich an der diesjährigen Mainzer Minipressenmesse hoffentlich wieder sehe - und seine Papiere. Unschlagbar schön! 


Mein Frühlingsbüchlein ist in St Petersburg eingetrudelt, so kann ich ein klein bisschen was seiner Entstehung zeigen:



  
Ei - Raupe - Puppe - flieg!



Die Schmetterlinge flatterten auf Ecoprintbögen für die Umschläge. 


Die Frühlingswiesen wuchsen und blühten ....


und mit Blümchenbauchbinde hab ich sie auf den Weg geschickt. 

Die Aktion war eine Herausforderung, mittendrin verliessen mich Mut und Zuversicht ganz schröcklich, der Gedanke alles einzustampfen wurde seeehr mächtig. Ich bin froh, durchgehalten zu haben (hust)  und freue mich wie Bolle und  Schneekönigin zusammen, wenn ich wieder ein neues Kunstwerk von unserer Gruppe im Kasten habe! Sie sind alle so schön! 

Vielen Dank an Michaela und Tabea für Idee und Organisation und Pinnwände und Tips und überhaupt. Es ist große Klasse, dass es Euch und diese Aktionen gibt!
 

Dienstag, 25. April 2017

kalter april

kalter april

mann ist das eine lausige kälte! eine schnattrige lausige dämliche nervige kälte!
bin ich vor ein paar wochen noch in einem zugegeben übertrieben sonnenbesoffenen märz mit hemdchen und dreiviertelhosen im garten herum gekraucht, barfuß sogar auf dem braunzotteligen vorjahresgras, das rauh und löchrig wie ein recht alter bärenpelz winters die wiese ist, so musste ich heut eingepackt in 2, 3, 4 pullovern fahren.
führe ich nicht zweirad wäre ich werbefigur für autoreifen....
wieso keine winterjacke? fragt vielleicht einer und eine sagt pah! geschenkt! weil ich mich wei.ge.re. jawohl ich weigere mich, seit es hell ist am morgen und trocken am tag und sonnig auch hin und wieder ein weilchen und der kalender, mein innerer und der äussere auch manchmal, sagen FRÜHLING, weigere ich mich jacken zu tragen, wintermäntel gar. nein. 2, 3 oder 4 pullover in wechselnder dicke, froschgrüner fleece über allem. damit bin ich warm eingepackt, bloß an händen und ohren zieht es, radle ich, radle und fluche wie heute, weil die finger so kalt sind.
angekommen werkle ich windgeschützt im hinteren garten, pflüge mich mal mit  hacke kurz, hacke lang und häckel mit zähnen, ja, abwechslung muss auch hier sein, durch schöllkrautgebirge, brennesselhorste, hopfenranken, die zaun und bein festhalten, grabe das ganze gierschunterwanderte eck um, das die  'ecke zum bach' heisst, mit seinem brockigen uraltkompost, der immer noch kürbissen taugt zum wurzel fassen und meterweit laufen.
ein von gartenvorgängern hinterlassener  schuttundschrottkompost ist das, den man tunlichst nicht bloßhändig angreift, will man sich nicht die pfoten zerschneiden an allem, was dort vergraben liegt. ziegel, zerscherbte keramik, ein nachttopf vielleicht oder ein zertrümmertes clo, geschmolzenes und wieder zersprungenes glas, garniert mit metallenen teilen, deren ursprung und form unter blätterndem rost verloren gegangen sind, bärenfallen mag sein, selbstgehäkelter maschendraht, klapp- und schnappscharniere, zaunstücke auch.
also wolle sie genauer hinschauen, traut sich die sonne kurz durch die wolken, wärmt mir den pelz in der zugewachsenen ecke, bis ich zwei der vier oberteile aufhänge am zaun, hinter dem auf der anderen seite des baches die nachtigall schallt, dass mir die ohren übergehn, so dass ich ganz horch sogar brennesselbizzel aushalte, zornige blutkratzer der ranken ignoriere und weitergrabe, bis das eck freigehegt ist und die wurzelenden bis zum nachbarzaun abgehackt. 

zuhause dann fragt der mann mit einer mir heute schier nicht erträglichen quietsch-, sing- und kichergutlaune, witzegeschüttelt, weshalb ich so knötterig bin. WEIL MIR KALT IST. WEIL ES SCH*KALT IST HIER. mach die heizung an, spricht er (ha ha) und geht in die küche, den magischen schalter der therme umlegen. HAST DU ETWA DIE HEIZANLAGE AUSGESCHALTET?!  BEI DIESER KÄLTE MIT SEIT DREI TAGEN NACHTFROST?! 

trällernd entschwebt er, "nachtfrost? nicht hier in der stadt" flötend, während ich schier in den endlich endlich wärmenden heizkörper krieche.

kein nachtfrost. ach nee. der geliebte schlitzblättrig rote, japanischster meiner ahorne, ist erfroren. alle blättchen hängen zerkrumpelt nach unten, traurig wie rote spitzengirlanden nach einem gewitter.  

und mein tee, ach, der ist schon wieder kalt. 

Sonntag, 23. April 2017

Ge-, ge-, ge-


Gekauft
Ranunkeln. Die ich liebe. Puschelig. Soo rot, dass die Kamera kapituliert.



Gekocht
one pot pasta
Boah, lekker dat! Abgewandelt natürlich, aber am Ende doch in einem Topf. Weil ich weiss, dass die Farfallenudeln zickig sind und gerne im Schleifchenknoten eine mehlige Härte horten, hab ich sie doch ein bisschen in Salzwasser vorgekocht. Während sie das taten, briet eine Aubergine ganz wild und heftig, betüdelt mit Knofel und Zwiebel, begossen mit Dosentomaten, gewürzt mit Chillie und Bruschetta und tralala, was passt, nicht garzusehr gesalzen und dann die Farfalle rübergeschöppt mit dem Schaumlöffel und die Pastapampe mit Nudelkochsalzwasser angegossen, bis alles gar war. Ne Dose Thunfisch zerpflückt und reingerührt mit ner Handvoll gehackter Kapern und mampf und haurein. Frische Petersilie gehackt kommt unterwegs auch noch bei. Soulfood heisst das glaub ich auf neudenglisch. Wird richtig superknatschmampfig mit Mozarella reingeschnipselt und untergerührt. 
Boah. 
Sag ich doch. 

Gelesen
Von Lucy Fricke "Tadeshis Haut". War ein ach-nehm-ich-mal-mit ist-runtergesetzt-klingt-interessant. 


Und gefällt mir sehr. Eine Geräuschemacherin zum Nachdrehen einer Tonspur in Japan findet sich in der Tsunami-Fukushimakatastrophe. Samt diversen privaten Schwierigkeiten. Und den daraufhin folgenden privaten Verwicklungen, Entwicklungen, Verwerfungen. Mir gefällt Lucy Frickes lakonische Sprache, die Verwebung der Gefühlswelt ihrer Hauptperson mit der Wahrnehmung der Katastrophe in Japan und die Berichterstattung darüber in den nichtjapanischen Medien. (Für die Japaner war der Tsunami die viel schlimmere Katastrophe, das Ausmaß der Fukushimaschmelze kam erst später in der Bevölkerung an. Meine Freundin hat in Tokio gelebt als es damals krachte und Lucy Fricke stellt diese Innen- und Aussenwahrnehmung sehr gut dar.) Sehr spannend für mich als Hörspielliebhaberin die Einblicke in die Hörgewohnheiten und die Arbeit einer Geräuschemacherin - nicht nur Tüten rascheln, sondern beim Aufnehmen der Sounds eines Tempels, Sandalenschritte, einer Strassenkreuzung, einer U Bahn die filigrane Wahrnehmung der Unterschiede. Das ist auch ein toller Aspekt in diesem Buch, das eines der wieder zu lesenden wird.

Genäht
Die Adventsmailart. 9 Löcher, 27 Karten. Nie. Wieder. Dachte ich während des Nähens. Nie. Wieder. 243 Löcher. Stechen. Nähen. Natürlich reichte die Grün nicht. Hellblau ist auch nett.




Wo ich mit der koptischen wie dieser Einzelblattbindung überhaupt nicht zufrieden bin ist die Sache mit den Knoten. Ich mag sie nicht sichtbar. Ich krieg sie nicht verschwunden. Ich mag sie weder sehen, wenn ich die vorletzte Seite aufklappe oder hinten in den Zöpfchen rausspitzen. Eine Lösung habe ich dafür noch nicht. Jemand da draussen? Gerne Tips zu mir....Danke. 

Geschuftet
Acht Stunden mit der Tochter zusammen Bauschutt am Omahaus zusammengehäuft, zusammengekehrt, zusammengeschaufelt und Unkraut gerupft, mit Spachteln aus den Ritzen der Backsteine geschnitten und aufgehäuft. Zwischendrin ein Picknick im Hof in der Sonne auf den alten ausgetretenen Sandsteinstufen. Wir waren dreckig wie in Lößpuder gewälzte Wildschweine, haben noch zwei Tage lang Staub gehustet und geniest. Aber wir haben es geschafft. Ha! Stolz wie Bolle und platt wie sonstwer abends mit den Rädern im Zug heim und später beim Duschen braune Ränder auf dem Schaum, lach. 

Gebacken
Kartoffelbrot mit Hartweizenmehl. Hmmm. 



Roggen-Weizen-Brot mit Leinsamen. 



Gesehen
Endlich meinen Vater wieder. 

Gefunden
Auf den Bücherstapeln einer Buchhandlung eine Feder.
Eine kleine Kindersocke auf einer Fensterbank.
Eine großes Monsterablatt auf der Straße. 

Geschenkt bekommen 
Einen Ableger des von mir vor Jahren verschenkten Ananasbasilikums, die Hauptpflanze ging mir später ein. Anneliese, die sie weitergezogen hat und bei der sie nun einen ganzen Blumenkasten füllt, hat mir einen Ableger abgestochen. Im übrigen ist es, wie wir mittlerweile wissen, gar kein Ananasbasilikum, sondern Orangenminze. Lachkaputt.  Der Geschmack: Herbwürzig, weder orangig noch ananasig, aber einfach lecker. So Richtung Thaibasilikum. Sehr kräftig.


Treibt's bunt.


 




Mittwoch, 19. April 2017

Spaziergang, Fenster und Riesenrad fahren!!!!!


Michaela sammelt Fenster.
Bei einem kleinen Osterspaziergang durch meine Stadt mit Verwandten haben wir ein paar versteckte Ecken besucht - und Fenster sind auch dabei! 







Kleinste Gärten...

Einen Tag später mit der Tochter zum Frühlingsmarkt - zwischen den Schnee- und Graupelschauern, die den windigen Tag reichlich ungemütlich machten.  



Wir sind leicht zu belustigen. Zwei Runden Kettenkarrussell - saukalt und windig und hurraschön!!  Dann auf zum Riesenrad.
 







Die Regenschauer haben sich auf die andre Rheinseite verzogen. 







In dieses Ding kriegt uns niemand!


 Das Kreischen der Mitfahrenden höre ich jeden Tag.


Und auch von unten ist das Ding gefährlich...



Wer's überstanden hat: Bitte Platz zu nehmen. 
Sofa an der Ecke Rheinallee - Kurfürstliches Schloß.




 Die Mehlbeerbäume blühen. 

Treibt's bunt!