ich erinnere mich
ich erinnere als kind mich an obst sattessen zu können.
wir hatten viele meter birnen- und apfelspalier.
der geschmack der "zementbirnen" - einer dicken birnensorte, die grün
hart war wie eine rübe, grobzellig, geradeaus süß, mit einer die lippen pelzig machenden bitterkeit unter der schale.
ich erinnere mich an den kirschbaum im garten meiner kindheit. kirschen aus meinem fenster hängend zu pflücken, frühmorgens, vor'm frühstück, mittags nach der schule mit dem hund unterm baum liegend, kirschen, kirschen, kirschen, und nie wurde mir schlecht, auch nach einem glas wasser nicht.
ich erinnere mich an den konzentrierten geschmack von schattenmorellen, die in heissen sommern bis in den herbst hinein am baum bleiben durften und beinahe süß wurden. an ihre zarte haut, die im juli wie ein dünnes häutchen riss und den blutroten saft über die finger fliessen ließ, bis oktober jedoch runzelig wurde und fest. köstlich.
an das medizinischbittre der holunderbeeren erinnere ich mich und den durchdringenden geruch der schwarzen johannisbeersträucher.
ich erinnere mich an die weckgläser mit eingekochtem obst auf regalbrettern im keller. an großmutters kompotte mit grießnocken und semmelbröseln, in butter gebräunt.
ich erinnere mich, als ich das erste mal obst zum nachtisch bestellte: wir waren italienisch essen, eine freundin meiner mutter, mutter und ich.
die nachtischfrage stand an. der wirt hatte eine wunderbare birne in einer schale liegen. ich bat um die birne. man war verwundert. meine mutter war genervt, glaube ich, aber ich bestand auf der birne - und bekam sie. sogar mit besteck.
ich erinnere mein anfallsweises essen eingemachter sauerkirschen während des studiums. in der vorlesung, direkt aus dem glas kirschen löffelnd. pflaumen gingen auch. aber am liebsten kirschen. meist dann, wenn das wetter am umschlagen war und großer regen bevorstand. an diesen tagen war mein hunger auf obst, auf saft schier unstillbar.
ich erinnere das letzte fastenbrechen - mit erdbeeren. und den japp auf heidelbeeren, der fast 14 tage anhielt.
ich stehe hungrig nach einem gartentag mit dem mann in der küche, er brät würschtel, ich schmore zwiebeln, paprika, tomaten. ich esse mehr gemüse als wurst. schneide scheiben frische mango ab, kaue mango und bratwurst. laufe durch die küche, werfe erdbeeren, heidelbeeren in den mund, nehme eine schale apple crumble mit vor den rechner.
es ist, als hätte das kurze fasten vor ein paar wochen
einen schalter umgelegt. zu einem schalter, der obst heisst, gemüse.
zu einem schalter, der FRISCH sagt.
frühstück ohne paprika ist unmöglich. salatschüsseln esse ich im alleingang leer, wenn keiner sagt "gib mir auch was."
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Dienstag, 30. April 2019
Montag, 29. April 2019
sketchbookrevival 2019
Das sketchbookrevival ist mittlerweile auf Tag 8 und ich merke, wie ich etwas "erlahme".
Day 5 war klasse und fordernd:
Session 1 mit Susan Yeates quick drawing exercises - nimm einen kleinen Gegenstand und versuche ihn, aus allen un-möglichen Richtungen zu zeichnen.
Joo, ich kann verflixte Hacke keine Schatten setzen. Ich seh sie nicht.
Das war schnell, fordernd, witzig.
Vor allem: onecontourdrawing blind ! Herrlich. Das könnte mein Spaß werden in Zeiten, in denen mir mal nix einfällt!
Session 2 kam aus Kassel herangeflogen: Julia Bausenhardt zeichnet Natur. Mit uns einen Vogel.
Nun, ich habe also eine Meise mit einem langezogenen Hals.... grins. Gute Tips hat sie. Hoffentlich kann ich sie mir merken, haha.
Day 6 session 1 ging in die ganz andere Richtung, nicht guck nach draussen und zeichne, was Du siehst, sondern guck nach innen und halte fest, was Du fühlst mit Amber Kuilaimeilani Bonnici, inklusive Karten legen. Großer Spaß!
ich merkte, wie sehr mir Farbe fehlt!
Session 2 war über mindful art experiments von Cynthia Hank ein Weg, zu schnellen doodles zu kommen und ein Weg, quasi warmgezeichnet (6 kreisformen ausdoodeln, 30 sec. je Kreis) zu einem Inhalt zu kommen, der deinem Inneren enstpricht. Für den Kreis hat man 5 minuten, füllt ihn mit Formen, die sich melden, die gezeichnet werden wollen und macht sich dazu eine kleine Übersicht.
vier Felder physical - emotional - senses und Feld 4 mental (over all)
Day 7 session 1: Rachael Taylor magic motif creation. ein extrem langatmiger Kurs, der mich im letzten Drittel - setze den Salat am Rechner um - wirklich garnicht interessierte. Aber wahrscheinlich x andere Menschen und für die war er gut.Ich hab nur versucht, so schnell es ging, Motive zu kopieren als Ideensammeltopf.
Session 2 war eine Methode von Karen Stamper mit mixed media mark making sketchbookseiten schon mal anzufüllen, ehe man sie wirklich benutzt. Okay, auf diese Weise nicht meins.
Seiten mit Papierausschnitten und Klebestreifen vollpappen, verschiedene Tinten drauflaufen lassen, Papiere wieder abreissen, eh ich bin böse, sie hat tolle sketchbookseiten auf diese Weise gestaltet. Es ist nicht meins, Paper erst vollkommen einzusauen, ehe ich mich traue, draufzumalen. Grins. So viel Angst hab ich vor der leeren Seite nicht, dachte ich gestern abend irgendwann und hab mir lieber was andres angesehen.
von Ye Vagabonds The Foggy Dew - auf youtube, ein sensationell schönes Video von Gentinettafilms.! Bleistiftzeichnung, animiert - ganz wunderbar. Schliesslich saß ich da und saute mit Tusche mein sketchbook voll, ohne den gewünschten Effekt, aber ich hab ne Richtung und ich weiss, auf welchem Papier ich da weitermachen muss....
.
Heute, Tag 8, begann mit einem coaching sozusagen von Adam Sincisky. Ganz gut. Zeige ich nicht.
Und ging in session 2 weiter mit Happy Journaling von Jennie Moraitis. Ehe mir das Gesicht einschläft, dachte ich, mache ich aus. Ich möchte meine Happy Journals nicht malen, ich möchte sie schreiben. Gesagt. Getan. Sketchbook as diary.
Euch erzähle ich davon nur so viel:
Ich hatte einen Teichmolch auf der Hand, heute, knapp so groß wie meine Handfläche.
Klein, zart und schmutziggelb. Er stand in meiner Hand, einen Fuß in der Luft, die Augen goldene Schlitze. Ich war ganz betört.
Die Sittiche scheinen das Astloch der Pappel wieder beziehen zu wollen.
Eine Krähe zugeschaut, wie sie einen Graureiher vertreibt, sie fliegt ihm so lange hinterher, ihn fast attackierend, bis er abdreht und wegfliegt.
Hummelschweber in den Taubnesseln. Dicke rote Puppen im Kompost. Die Erde der vier Komposthaufen, die ich angestochen und teilweise umgesetzt habe, ist rötlich, fast wie Torf, sie ist gar und zwar immer noch krümelig (wir haben Sandboden pur) aber satt. Herrlich.
Eine Zauneidechse macht sich davon.
In einem alten Blumentöpfchen aus Plastik, das den ganzen Winter in einem Beet lag, ein leeres Wespennest mit einer Wespe. Ich habs nicht gleich gesehen (war die Töpfe am einsammeln, Dreck rausnehmen, usw.) aber sie tut mir nichts, läuft zwischen meinen Fingern herum und fliegt schliesslich zum Bodenloch hinaus. Gallische Feldwespe, denke ich, sie sind friedfertig, sie bauten hier schon mal. Ich entschuldige mich und lege ihr den Topf wieder hin, aber ich weiss nicht, ob sie neu gebaut hatte oder die überwinterte Königin vom letzten Jahr ist.
Die Waben sind alle leer.
Die Arbeit an den Kompostern im hinteren Teil des Gartens ist am schönsten: Im Gehölz und Gebüsch über dem Bach singen die Nachtigallen den ganzen Tag, dass es schallt.
Day 5 war klasse und fordernd:
Session 1 mit Susan Yeates quick drawing exercises - nimm einen kleinen Gegenstand und versuche ihn, aus allen un-möglichen Richtungen zu zeichnen.
Joo, ich kann verflixte Hacke keine Schatten setzen. Ich seh sie nicht.
Das war schnell, fordernd, witzig.
Vor allem: onecontourdrawing blind ! Herrlich. Das könnte mein Spaß werden in Zeiten, in denen mir mal nix einfällt!
Session 2 kam aus Kassel herangeflogen: Julia Bausenhardt zeichnet Natur. Mit uns einen Vogel.
Nun, ich habe also eine Meise mit einem langezogenen Hals.... grins. Gute Tips hat sie. Hoffentlich kann ich sie mir merken, haha.
Day 6 session 1 ging in die ganz andere Richtung, nicht guck nach draussen und zeichne, was Du siehst, sondern guck nach innen und halte fest, was Du fühlst mit Amber Kuilaimeilani Bonnici, inklusive Karten legen. Großer Spaß!
ich merkte, wie sehr mir Farbe fehlt!
Session 2 war über mindful art experiments von Cynthia Hank ein Weg, zu schnellen doodles zu kommen und ein Weg, quasi warmgezeichnet (6 kreisformen ausdoodeln, 30 sec. je Kreis) zu einem Inhalt zu kommen, der deinem Inneren enstpricht. Für den Kreis hat man 5 minuten, füllt ihn mit Formen, die sich melden, die gezeichnet werden wollen und macht sich dazu eine kleine Übersicht.
vier Felder physical - emotional - senses und Feld 4 mental (over all)
Day 7 session 1: Rachael Taylor magic motif creation. ein extrem langatmiger Kurs, der mich im letzten Drittel - setze den Salat am Rechner um - wirklich garnicht interessierte. Aber wahrscheinlich x andere Menschen und für die war er gut.Ich hab nur versucht, so schnell es ging, Motive zu kopieren als Ideensammeltopf.
Session 2 war eine Methode von Karen Stamper mit mixed media mark making sketchbookseiten schon mal anzufüllen, ehe man sie wirklich benutzt. Okay, auf diese Weise nicht meins.
Seiten mit Papierausschnitten und Klebestreifen vollpappen, verschiedene Tinten drauflaufen lassen, Papiere wieder abreissen, eh ich bin böse, sie hat tolle sketchbookseiten auf diese Weise gestaltet. Es ist nicht meins, Paper erst vollkommen einzusauen, ehe ich mich traue, draufzumalen. Grins. So viel Angst hab ich vor der leeren Seite nicht, dachte ich gestern abend irgendwann und hab mir lieber was andres angesehen.
von Ye Vagabonds The Foggy Dew - auf youtube, ein sensationell schönes Video von Gentinettafilms.! Bleistiftzeichnung, animiert - ganz wunderbar. Schliesslich saß ich da und saute mit Tusche mein sketchbook voll, ohne den gewünschten Effekt, aber ich hab ne Richtung und ich weiss, auf welchem Papier ich da weitermachen muss....
.
Heute, Tag 8, begann mit einem coaching sozusagen von Adam Sincisky. Ganz gut. Zeige ich nicht.
Und ging in session 2 weiter mit Happy Journaling von Jennie Moraitis. Ehe mir das Gesicht einschläft, dachte ich, mache ich aus. Ich möchte meine Happy Journals nicht malen, ich möchte sie schreiben. Gesagt. Getan. Sketchbook as diary.
Euch erzähle ich davon nur so viel:
Ich hatte einen Teichmolch auf der Hand, heute, knapp so groß wie meine Handfläche.
Klein, zart und schmutziggelb. Er stand in meiner Hand, einen Fuß in der Luft, die Augen goldene Schlitze. Ich war ganz betört.
Die Sittiche scheinen das Astloch der Pappel wieder beziehen zu wollen.
Eine Krähe zugeschaut, wie sie einen Graureiher vertreibt, sie fliegt ihm so lange hinterher, ihn fast attackierend, bis er abdreht und wegfliegt.
Hummelschweber in den Taubnesseln. Dicke rote Puppen im Kompost. Die Erde der vier Komposthaufen, die ich angestochen und teilweise umgesetzt habe, ist rötlich, fast wie Torf, sie ist gar und zwar immer noch krümelig (wir haben Sandboden pur) aber satt. Herrlich.
Eine Zauneidechse macht sich davon.
In einem alten Blumentöpfchen aus Plastik, das den ganzen Winter in einem Beet lag, ein leeres Wespennest mit einer Wespe. Ich habs nicht gleich gesehen (war die Töpfe am einsammeln, Dreck rausnehmen, usw.) aber sie tut mir nichts, läuft zwischen meinen Fingern herum und fliegt schliesslich zum Bodenloch hinaus. Gallische Feldwespe, denke ich, sie sind friedfertig, sie bauten hier schon mal. Ich entschuldige mich und lege ihr den Topf wieder hin, aber ich weiss nicht, ob sie neu gebaut hatte oder die überwinterte Königin vom letzten Jahr ist.
Die Waben sind alle leer.
Die Arbeit an den Kompostern im hinteren Teil des Gartens ist am schönsten: Im Gehölz und Gebüsch über dem Bach singen die Nachtigallen den ganzen Tag, dass es schallt.
Donnerstag, 25. April 2019
sketchbookrevival 2019 day 4
Es geht weiter.
Session 1 Angela Fehr: intuitive watercolor
Session 2 Toni Burt: faces made simple - mixed media.
Es ist ganz schön anstrengend zwei Kurse zu machen an einem Tag, was bei mir meistens abends heisst.
Danach bin ich flach. Auf sehr angenehme Art, aber flach.
Ich lerne Umgang mit Farben, mit Pinseln, Tricks mit Aquarellbuntstiften (meine uralten sehr geliebten sind z T nur noch 2cm-Stummel, seufz) ich lerne karoeinfach ein Gesicht aufzubauen oder einen Hund auf drei Kreise heruntergebrochen in Bewegung zu setzen.
Andrea, das war eine Bombenidee, mich auf das sketchbookrevival anzusetzen! Danke
Ich find's klasse. Und es schleicht sich der beruhigende Gedanke ein, die Andern kochen auch nur mit Wasser. Kicher. Die "Textfestplatte" läuft auch wieder - auf instagram zu bhupaliguptes wunderbaren farbreduzierten Collagen kann ich nicht wiederstehen und schreibe Gedichte dazu. Ich finde die Collagen unglaublich inspirierend.
Was ein Glück hab ich noch Urlaub. Mal sehn, ob ich das Revivalpensum, wenn ich wieder arbeite, weiter durchziehen kann.
Und ob ich den Bildschirm wieder sauber kriege! Die Wasserfarben und Gessospritzerei hat leider das ganze notebook eingesaut, hust.
Session 1 Angela Fehr: intuitive watercolor
Session 2 Toni Burt: faces made simple - mixed media.
Es ist ganz schön anstrengend zwei Kurse zu machen an einem Tag, was bei mir meistens abends heisst.
Danach bin ich flach. Auf sehr angenehme Art, aber flach.
Ich lerne Umgang mit Farben, mit Pinseln, Tricks mit Aquarellbuntstiften (meine uralten sehr geliebten sind z T nur noch 2cm-Stummel, seufz) ich lerne karoeinfach ein Gesicht aufzubauen oder einen Hund auf drei Kreise heruntergebrochen in Bewegung zu setzen.
Andrea, das war eine Bombenidee, mich auf das sketchbookrevival anzusetzen! Danke
Ich find's klasse. Und es schleicht sich der beruhigende Gedanke ein, die Andern kochen auch nur mit Wasser. Kicher. Die "Textfestplatte" läuft auch wieder - auf instagram zu bhupaliguptes wunderbaren farbreduzierten Collagen kann ich nicht wiederstehen und schreibe Gedichte dazu. Ich finde die Collagen unglaublich inspirierend.
Was ein Glück hab ich noch Urlaub. Mal sehn, ob ich das Revivalpensum, wenn ich wieder arbeite, weiter durchziehen kann.
Und ob ich den Bildschirm wieder sauber kriege! Die Wasserfarben und Gessospritzerei hat leider das ganze notebook eingesaut, hust.
Mittwoch, 24. April 2019
sketchbook revival - gartentage - sammelsurium
Auf Andreas Einladung nehme ich am sketchbook revival 2019 teil. Wow, spannend, sehr unterschiedlich, von witzig bis ganz verflixt anspruchsvoll. Ein kostenloser online-Kurs mit xunddrölfzig Künstlerinnen und Künstlern, die einem in Videos von 30 min bis fast eine Stunde Tips, Tricks und Anleitungen geben.
Immer: Umsetzen und üben in Echtzeit mit dem sketchbook daneben!
Ich hab alle Farben, Stifte, Pinsel, etc. rund um mich verteilt und werkle. Es ist nicht ohne!
Zwei Anleitungen an einem Abend, da biste schon uff. Aber es macht soo einen Spaß!
Den Anfang machte eine Niederländerin, Koosje Koene mit einem sketchbook-Portraitkurs. Mal Dich selbst blind. Juhuu. Selten so gelacht. Ich weiss, dass meine Freunde dieses Jahr im Juni heiraten, ich werde Papier + fette Textmarker zur Fete dabeihaben, diese Aufgabe ist zum Brüllen komisch.
Hat was von Picasso und Kubismus.... kicher. öhöm.
Unsere Ostertradition, Samstag abends (eh, nachts) um den Tisch zu sitzen und mit Wasserfarbe Eier anzumalen, ist ungebrochen!
Die Kinder schenkten mir dieses Ei!
Gestern war ich den halben Tag im Garten, es sieht einerseits unkrautig aus, andrerseits viel zu trocken. Ich hab im Staudenbeet für Luft gesorgt und Zeug zurückgeschnitten. Der Hartriegel schiebt aus jeder Ecke Erde Schößlinge, die Felsenbirne erstickt fast daneben, mein liebstes Stachelbiest Zierquitte ufert maßlos aus und die Forsythie kann ich sowieso nicht leiden. Ab also. Also ab. Am Ende: Drei Haufen Zweige, einer davon voller Dornen und Stacheln, Rose kam auch noch runter. Puh.
Gegen Abend, ich war am Telefonieren mit dem Mann, kam von schräg hinten Monsieur Distelfink angehüpft. Hüpft einen Stengel Löwenzahn an, bis der sich unter'm Gewicht nach unten biegt, er läuft vor bis zur noch nicht geöffneten Pusteblume und fängt an, sich die Samen herauszuzuppeln. 2,50 m vor mir. Durch nix zu stören. Dopst zur nächsten Pflanze, gleiches Spiel, anhopsen, niederlegen, draufstellen und leerzuppeln. Samen futtern.
Das ist alles was übrigbleibt, der leere Blütenboden, aufgebogene Hüllblätter und drumherum liegen die weissen Pustefäden.
Heute war dann andrer Besuch im Garten. Quaak.
In allen Teichen der Nachbarschaft Quaken, Quarren, Grunzen, die Population ist verbreitet, sehr aktiv und sehr laut. Klasse. Ich freu mich immer über den Rabatz.
Am Garten geht die Hundeausführroute vom Tierheim vorbei, ein junge Frau fragt mich freundlich, "Wollen Sie einen Hund?" "Nöö", sage ich, "aber sagen Sie, kommen Sie auf dem Rückweg nochmal vorbei und wollen Löwenzahn fürs Nagerhaus mitnehmen?"
Später bekommt sie ein dickes Bündel Löwenzahn. Ich streichle das kleine alte Hündchen, einen Rehpinscher mit unkupiertem Schwanz und ganz wundervollen unkupierten Fledermauseohren! Er ist so alt, dass das Fellchen schon grau wird, hat ein trübes Äuglein und ist ein ganz netter und geduldiger alter Herr. So machen wir das öfter. Der Löwenzahn wird verfüttert und ich bekomme Hundebesuch.
Das sketchbookrevival von gestern war für mich sehr gemischt. Der Kurs von Tamara Laporte Whimsical Buildings: Cultivating Mindfulness war, eh, garnix für mich. Häuschen malen zum Abschalten ist nicht meins. (Und die Farbvorlieben der Künstlerin sind für mich so "schüttel")
Aber gut, mitgemacht, wieder was gelernt. Achten Sie Nicht auf Perspektive.
Rachel Roses A thumbnail sketch fand ich ziemlich klasse. Ich hab zwar in der Umsetzung eher so was wie "Thema verfehlt" hingekriegt, aber der Kurs hat was. Von wegen, ich hab keine Idee, oder so. Gibbes nich - nicht mit dieser Methode!
Heute Abend dann Charlie O'Shields Sketching like a kid mit sehr gut umsetzbaren Tips zum Umgang mit Wasserfarbe. Das hat Spaß gemacht. Sehr spielerisch und sehr pfiffig.
Witzig dabei: Sein Video ist aufgenommen während bei ihm ein Gewitter war, es rumpelt und donnert immer zwischenrein. Ich spiele es ab und hier wird's draussen total dunkelgrau, stürmt wie blöde und die Welt geht mal kurz unter: Wolkenbruch, Geblitze, Geschepper, juppdihei.
Die Beleuchtung in der Baustelle nebenan hatte unter dem graublauen Sturmhimmel etwas surreales.
Die zweite session war verdammt anspruchsvoll: Nina Rycrofts Playing with animal characters.
Ich hätte nie gedacht, dass ich einen springenden Hund mit fliegenden Ohren zeichnen kann! Hu!
Jetzt bin ich platt. Und freudevoll.
Freitag, 19. April 2019
Zu früh für Sommer
Im Gleisbett der Strassenbahnhaltestelle steckt die Distel beinahe flauschig ihre mit Stacheln wie pelzbesetzten Blätter aus, streut Sedum winzige Sternchen. In den Beeteinfassungen längs der Baustellenstraße, in denen seit zwei Sommern sich allerhand aussääte, ansiedelte, winkt der Mohn. Jetzt schon! Knittriger Klatschmohn im kalten Aprilwind.
In einem der anderen Beete hat der Regen die weissen Blütenblättchen der Margeriten zusamengeklatscht und längs ihrer Stengel nach unten geklappt.
Die Sonne treibt hinter milchhellem Gewölke zwischen den Kabinen des schlafenden Riesenrads, kraftlos weissgelb wie ein Vollmond an einem hellen Dezembermorgen.
Frühlingsstürme blasen die leuchtenden Blüten der Ahornpuschel davon. In den Rinnsteinen der Straße sammelt sich schmutziges Gelb.
Die knittrigzarten Blätter, die nach den zerrupften Blüten austreiben, halten sich fest gegen den Wind, ducken sich vor der Kälte.
Die Augen zu Schlitzen gekniffen, weil mir kalter Wind nach 10 Metern Fahrt schon Tränen treibt, strample ich meine Wege längs des Rheins.
Der Wasserstand ist schon wieder gefallen. Die Wellenbrecher trocknen, zwischen ihren graugrünen algigen Kanten dümpelt Müll. Kormorane sitzen, die Flügel nach dem Fischen ausgebreitet, auf der Mauerkrone des alten Kais, unter ihren Füßen steht in großen verwaschenen Lettern Feuerwehr.
In den noch kahlen Kronen der Pappeln streiten die Rabenkrähen um Nistplätze.
Das Gerippe des neuen Hotelbaus, fünf Stockwerke hoch und dreieckig wie ein Tortenstück, atmet aus Fensterlöchern Betonkühle aus und schlägt mit den Planen, die die Fassade verhängen, wie mit Stummelflügeln im Frühlingssturm, knapp vor'm Abheben festgehalten von den Werbebannern der Dachdeckerfirmen.
Vier Baukräne drehen ihre Köpfe im Wind, hoch oben, wo weder die Fahnen hochgewirbelten Sands von den Lastern hinkommen, noch der süßlich-chemische Geruch der Toilettencontainer. Ich atme flach beim Vorbeifahren und reihe mich zwischen Betonkippern an der Kreuzung ein.
Diesen Text schrieb ich um den 13., 14.ten April und er beschreibt die Kälte der frühen Apriltage.
Heute, am 19.4., Karfreitag, habe ich meine Küchenvorhänge aufgehängt, um die Sonne auszusperren, es ist gegen 12 Uhr schon 24 Grad warm. Tendenz steigend.
Wenn das der Auftakt ist zu wieder so einem Sommer wie 2018, können wir uns auf einiges gefasst machen. Der Wasserstand des Rheins fällt seit Wochen, ich schaue ihm jeden Tag zu. Es regnet zu wenig. Viel zu wenig. Klimawandel.
2018 war ein Vorgeschmack. Ich fürchte, wir werden uns damit anfreunden müssen, dass die grüne, fruchtbare Rheintalebene mit ihrem Weinanbau, Rapsfeldern, Obstgärten, Spargeln und Getreide versteppt, der Wind die Krume davonträgt, die kaum gehalten wird, da im Zuge des Landhungers die Kricks, Resche und Wasserläufe, die früher die kleineren Anbauflächen untergliederten, abgeschafft sind. Agrarwüste bekommt bei trockenen Sommern eine zweite Bedeutung, die ich mir nicht dauerhaft wünsche. Aber für Wünsche ist es zu spät.
Hoffen wir auf Regen. Pflanzen wir Resche und Kricks wieder an, um den Boden zu halten. Hören den Pappeln zu, die ihre Wurzeln in die Tiefe senken und schlürfen. Hoffen wir auf Regen.
In einem der anderen Beete hat der Regen die weissen Blütenblättchen der Margeriten zusamengeklatscht und längs ihrer Stengel nach unten geklappt.
Die Sonne treibt hinter milchhellem Gewölke zwischen den Kabinen des schlafenden Riesenrads, kraftlos weissgelb wie ein Vollmond an einem hellen Dezembermorgen.
Frühlingsstürme blasen die leuchtenden Blüten der Ahornpuschel davon. In den Rinnsteinen der Straße sammelt sich schmutziges Gelb.
Die knittrigzarten Blätter, die nach den zerrupften Blüten austreiben, halten sich fest gegen den Wind, ducken sich vor der Kälte.
Die Augen zu Schlitzen gekniffen, weil mir kalter Wind nach 10 Metern Fahrt schon Tränen treibt, strample ich meine Wege längs des Rheins.
Der Wasserstand ist schon wieder gefallen. Die Wellenbrecher trocknen, zwischen ihren graugrünen algigen Kanten dümpelt Müll. Kormorane sitzen, die Flügel nach dem Fischen ausgebreitet, auf der Mauerkrone des alten Kais, unter ihren Füßen steht in großen verwaschenen Lettern Feuerwehr.
In den noch kahlen Kronen der Pappeln streiten die Rabenkrähen um Nistplätze.
Das Gerippe des neuen Hotelbaus, fünf Stockwerke hoch und dreieckig wie ein Tortenstück, atmet aus Fensterlöchern Betonkühle aus und schlägt mit den Planen, die die Fassade verhängen, wie mit Stummelflügeln im Frühlingssturm, knapp vor'm Abheben festgehalten von den Werbebannern der Dachdeckerfirmen.
Vier Baukräne drehen ihre Köpfe im Wind, hoch oben, wo weder die Fahnen hochgewirbelten Sands von den Lastern hinkommen, noch der süßlich-chemische Geruch der Toilettencontainer. Ich atme flach beim Vorbeifahren und reihe mich zwischen Betonkippern an der Kreuzung ein.
Diesen Text schrieb ich um den 13., 14.ten April und er beschreibt die Kälte der frühen Apriltage.
Heute, am 19.4., Karfreitag, habe ich meine Küchenvorhänge aufgehängt, um die Sonne auszusperren, es ist gegen 12 Uhr schon 24 Grad warm. Tendenz steigend.
Wenn das der Auftakt ist zu wieder so einem Sommer wie 2018, können wir uns auf einiges gefasst machen. Der Wasserstand des Rheins fällt seit Wochen, ich schaue ihm jeden Tag zu. Es regnet zu wenig. Viel zu wenig. Klimawandel.
2018 war ein Vorgeschmack. Ich fürchte, wir werden uns damit anfreunden müssen, dass die grüne, fruchtbare Rheintalebene mit ihrem Weinanbau, Rapsfeldern, Obstgärten, Spargeln und Getreide versteppt, der Wind die Krume davonträgt, die kaum gehalten wird, da im Zuge des Landhungers die Kricks, Resche und Wasserläufe, die früher die kleineren Anbauflächen untergliederten, abgeschafft sind. Agrarwüste bekommt bei trockenen Sommern eine zweite Bedeutung, die ich mir nicht dauerhaft wünsche. Aber für Wünsche ist es zu spät.
Hoffen wir auf Regen. Pflanzen wir Resche und Kricks wieder an, um den Boden zu halten. Hören den Pappeln zu, die ihre Wurzeln in die Tiefe senken und schlürfen. Hoffen wir auf Regen.
Montag, 15. April 2019
creative practice
Und so ging es Sonntag dann weiter:
Den geerbten Papierfundus durchgucken und auf verschiedenen Papieren malen.
Ich wünsch Euch eine bunte Woche....
Mittwoch, 10. April 2019
Freiheit für Nasrin Sotoudeh
Aus gegebenem Anlass
Bitte unterschreiben um dem G7 Gipfel Druck zu machen.
Der iranischen Menschenrechtsanwältin und Sacharow-Preisträgerin Nasrin Sotoudeh drohen 38 Jahre Gefängnis und 148 Peitschenhiebe dafür, dass sie sich im Iran friedlich für Frauenrechte eingesetzt hat.
Weitere Infos Avaaz und Amnesty international und in der SZ .
Bitte unterschreiben um dem G7 Gipfel Druck zu machen.
Der iranischen Menschenrechtsanwältin und Sacharow-Preisträgerin Nasrin Sotoudeh drohen 38 Jahre Gefängnis und 148 Peitschenhiebe dafür, dass sie sich im Iran friedlich für Frauenrechte eingesetzt hat.
Weitere Infos Avaaz und Amnesty international und in der SZ .
Montag, 8. April 2019
Farbrausch
Der 30 days of creative practice Kurs geht weiter. Auf insta hab ich jeden Tag gezeigt, hier stell ich ne Auswahl zusammen, ich will Euch ja nicht erschlagen (das kommt später erst)
wet in wet --- wurde gleich ne Serie Karten, die ich gold bestäubte, was aber mit der Haarsprayfixierung später nicht mehr so hübsch pudrig aussah.
monochromatic.
geometric
Und jetzt kommt der Farbrausch (und das Erschlagen...)
Elvira hat mich besucht, juhuuu. Und wir konnten unser lang angepeiltes Duo Gelliplate + Buttonhole endlich in die Tat umsetzen!
An zwei riesen Tischen, einem Atelierplatz, den ich über einen Kunstverein freundlicherweise zur Verfügung gestellt bekam, legten wir zwei Tage los.
später breiteten wir uns auf noch zwei Tische aus....
Elvira, die Gelliplatequeen, hat alle Bögen bis auf den letzten Fitzel Papier bedruckt, Muster gemischt, Farben kombiniert, Wahnsinn.
Wir hatten einen großen Spaß, danke Elvira! Jetzt hab ich sogar noch eine Gelliplate geschenkt bekommen, ich werde öfter farbrauschen :-) Versprochen!
Sonntag dann gings ans Binden.
Elviras großes Quartformat ist so schön geworden!
Das schmale rotbunte ist von mir, das große mittige hat Elvira gebunden mit chinesischen Schriftzeichen im Fenster und das kleine hellblaue hatte ich mitgebracht zum Gucken.
Ein Dummie für die australian piano hinge Bindung, die ich mit den herrlich bunten Papieren unbedingt binden musste.
Das war ein Wochenende! Bloggerinnentreffen sind ein Geschenk. Grinsbreit.
Eli hatte mir wunderwunderschöne Kleisterpost mitgebracht, aber die zeige ich erst, wenn ihre Frühlingspöste verschickt sind.
... aber das WE war noch nicht zu Ende, der unangenehme Teil kam noch. Fasten seit Frühstück bis tags drauf, abführen, Vorbereitung einer Darmspiegelung. Zu allem Überfluss tauchte noch mein Schwager auf mit Frau, Kuchen und Eis - ja, guten Appetit Euch.
Das ist jetzt auch alles überstanden, alles gut, alles fein, alles glatt und rosa, in 10 Jahren wieder.
Fastenbrechen mit Obst und Cornflakes.
Diese Ernährungsumstellung ab 5 Tage vorher ohne Frisches, ohne Nüsse, Körner, grobes Brot, die ist ja eine Strafe für mich. Mir war nicht bewusst, wieviel Obst und Gemüse, Nüsse und Mandeln ich immer futtere. Yummieee.
Treibt's bunt und denkt an Eure Vorsorge. Zwei Freundinnen von mir sind erkrankt, rechtzeitig erkannt dank Vorsorgeuntersuchung!
wet in wet --- wurde gleich ne Serie Karten, die ich gold bestäubte, was aber mit der Haarsprayfixierung später nicht mehr so hübsch pudrig aussah.
monochromatic.
pop of colour
geometric
und gestern abend silhouettes.
Und jetzt kommt der Farbrausch (und das Erschlagen...)
Elvira hat mich besucht, juhuuu. Und wir konnten unser lang angepeiltes Duo Gelliplate + Buttonhole endlich in die Tat umsetzen!
An zwei riesen Tischen, einem Atelierplatz, den ich über einen Kunstverein freundlicherweise zur Verfügung gestellt bekam, legten wir zwei Tage los.
später breiteten wir uns auf noch zwei Tische aus....
Elvira, die Gelliplatequeen, hat alle Bögen bis auf den letzten Fitzel Papier bedruckt, Muster gemischt, Farben kombiniert, Wahnsinn.
so ein Farbrausch steckt dann an.... ich bin da immer noch recht brav, die Bögen haben noch viel Platz, aber gegen Ende des Samstags wurde auch ich im Gestalten immer wilder und langweilige Anfangsblätter wurde buchstäblich so lange überdruckt, bis ich selber dachte, wow, hoppla.
Wir hatten einen großen Spaß, danke Elvira! Jetzt hab ich sogar noch eine Gelliplate geschenkt bekommen, ich werde öfter farbrauschen :-) Versprochen!
Sonntag dann gings ans Binden.
Elviras großes Quartformat ist so schön geworden!
Das schmale rotbunte ist von mir, das große mittige hat Elvira gebunden mit chinesischen Schriftzeichen im Fenster und das kleine hellblaue hatte ich mitgebracht zum Gucken.
Ein Dummie für die australian piano hinge Bindung, die ich mit den herrlich bunten Papieren unbedingt binden musste.
Das war ein Wochenende! Bloggerinnentreffen sind ein Geschenk. Grinsbreit.
Eli hatte mir wunderwunderschöne Kleisterpost mitgebracht, aber die zeige ich erst, wenn ihre Frühlingspöste verschickt sind.
... aber das WE war noch nicht zu Ende, der unangenehme Teil kam noch. Fasten seit Frühstück bis tags drauf, abführen, Vorbereitung einer Darmspiegelung. Zu allem Überfluss tauchte noch mein Schwager auf mit Frau, Kuchen und Eis - ja, guten Appetit Euch.
Das ist jetzt auch alles überstanden, alles gut, alles fein, alles glatt und rosa, in 10 Jahren wieder.
Fastenbrechen mit Obst und Cornflakes.
Diese Ernährungsumstellung ab 5 Tage vorher ohne Frisches, ohne Nüsse, Körner, grobes Brot, die ist ja eine Strafe für mich. Mir war nicht bewusst, wieviel Obst und Gemüse, Nüsse und Mandeln ich immer futtere. Yummieee.
Treibt's bunt und denkt an Eure Vorsorge. Zwei Freundinnen von mir sind erkrankt, rechtzeitig erkannt dank Vorsorgeuntersuchung!
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