Dienstag, 7. November 2017

wenn die tage...

wenn die tage immer kürzer werden
und die nacht sich in die länge zieht,
dann wird es kälter auf der erden
und man wickelt sich in schals und dicke tücher
trägt den kopf zwischen den schultern
und bohrt hände in die taschen tief

wenn die tage immer kürzer werden
und die nächte fäden ziehn
gehen bei den einen kerzen an und zuversicht
und andre garnicht mehr und niemehr aus dem haus

wenn die tage
kürzer werden und die nächte länger
riecht der nachbar eventuell
eventuell auch nicht
je nachdem wie lange er schon nicht mehr heizt

wenn die tage kürzer und die nächte endlos werden
und die kälte die, die draussen liegen, einsteift
und am morgen liegen lässt
sammeln andre süßes im adventskalender
und die überstunden steigen an exorbitant - der rechnungsabschluss droht,
der rechnungsabschluss, ach!

wenn die tage kürzer werden und die nächte sich nah aneinanderlegen
wird das leben auf das taglicht hin zum tunnel
und ich wart auf sonnwend
fei're jeden tag der fäden zieht
die nächte krempelnd umschlägt, kürzt,
und näh mir vollmondschleppen für die wartezeit

ach, bis sonnwend, dahin, bis die tage länger werden dauerts noch

7. november 2017

9 Kommentare:

  1. Ich musste gleich anfangs lachen, weil der Physiotherapeut heute meinte, jetzt müsste er wieder viel im Schulterbereich massieren, weil die Menschen bei der Kälte den Kopf zwischen die Schultern ziehen.
    So arg trifft dich die nachtlange Zeit? Als echtes Winterkind gefällt es mir, im Dunkeln herumzulaufen und in die vergoldeten Fenster zu spinksen. Und der Martinsabend!
    Ich weiß aber auch, welch Privileg: Morgens so lange im Bett zu bleiben, bis es hell ist.
    Ich stick dir ein glitzerndes Warteweilchen in die Vollmondschleppe...
    Herzlichst
    Astrid

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    1. ein glitzerndes warteweilchen für die vollmondschleppe, oh wie ich mich freu! Hachz. Grins.

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  2. Liebe Eva, wie schön, dass Du nicht ganz verschwunden bist. Ich würde Deine Gedichte sonst sehr vermissen. Danke dafür! Ganz herzlich, Elvira

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  3. Danke, liebe Eva, für diesen 'Kopfsalat', der mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.
    Einen schönen Tag wünsche ich Dir und eine kuschelige, kurzweilige Nacht mit einem erholsamen Schlaf oder neuen Ideen für schöne Verse...
    Liebe Grüße
    Edith

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  4. ... und ich warte mit dir sehnsüchtig auf Sonnwend, vielleicht geht's dann schneller damit!
    Liebe mitleidende Grüße - Ulrike

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  5. knackiger Kopfsalat ;)
    habe auch bei deinen Zeilen schmunzeln müssen..
    heute war so ein Tag wo die eine Nacht fast mit der anderen kuschelt
    weil es nicht richtig hell wird

    liebe Grüße
    Rosi

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  6. Einfach nur herrlich, diese sprachlichen Bilder sind ein Hochgenuss...
    Hoffentlich zieht meine Nacht heute nicht wieder Fäden (endlich weiß ich, wie man das nennt...)
    Liebe Grüße
    Andrea

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  7. Hach, ja, der November, er dauert. So fein in Worte gefasst. Und doch mag ich ihn nicht missen. "Brachzeit" darf er sein, auch wenn die bei mir wegen Krankheit schon im Oktober einsetzte. In keinem Monat wird mir Schlafen so zur Lieblingsbeschäftigung ;-) Herzliche Grüße Ghislana

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  8. Wunderschöne Bildsprache! Bis Sonnwend ist gar nicht mehr lange hin, denk doch mal, wie schnell es jetzt Weihnachten wird (da stöhnen doch schon wieder alle, dass sie gar nicht genug Zeit haben, durch die Geschäfte zu hetzen und Geschenke zu kaufen). Und dann sind wir ja tatsächlich auch bei der Sonnwendfeier! Das schaffst Du!

    Ich mag den November, genauso wie jeden anderen Monat. Wenn man mal von einem gewissen Fest absieht, dessen Namen ich jetzt nicht erwähne. Wobei ich meinem Vorsatz, mich nicht so sehr aufzuregen, weil es doch gar nicht sooo schlimm ist (stelle ich jedenfalls immer wieder fest), tatsächlich bisher treu geblieben bin. Noch vier Tage, dann ist es vorbei, mal sehen, ob ich so lange noch durchhalte.
    Liebe Grüße von Frau Frosch, die heute die zum Fest gehörende Bastelaktion durchgestanden hat (die tut gar nicht weh, mir geht's ums Fest an sich)

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