Dienstag, 8. März 2022

beschissener tag

heute möchte ich mich am liebsten hinsetzen und weinen.

hinsetzen und weinen. alles zu viel. zu viel verantwortung. zu viel zu regeln. zu viel furcht, dass es ohnehin nicht klappen wird. nicht klappen kann. zu viel unwägbarkeiten. zu viel.

gestern war ich von dem karrussell in meinem kopf so dulle, dass ich mit dem zug zum omahaus fuhr für einen handwerkertermin und vor der tür den termin absagen musste, ich hatte die schlüssel nicht dabei. 

hirnleere.

(immerhin dann auf dem heimweg beim winzer vorbeigefahren und ein paar flaschen wein für den liebsten mitgenommen. ich bekomme noch eine geschenkt vom winzervater, der an einem großen möbel nagelnd, sägend und schleifend in der scheune steht und auf mein "was ist das?" nur gegenfragt "sind Sie katholisch oder evangelisch?" - nach einer weile erkenne auch ich es, da wird ein alter beichtstuhl zu einem ausschank umgebaut. "mein vater hat immer so verrückte ideen" sagt der sohn. den wein sicher auf dem rad verstaut, rolle ich wieder zum bahnhof und zugwärts heim.)

aber heute. da steht ein berg voller entscheidungen.entscheidungen, entscheidungen, entscheidungen. entscheidungen, die die nächsten tage betreffen: traueranzeige, wer, wie, welcher text, wann. entscheidungen, die die nächsten wochen betreffen: wer übernimmt den laden und regelt es wie. entscheidungen, die die nächesten jahre betreffen: bleiben oder gehen. mitgestalten, mittragen, (auch: mit auf die schnauze fliegen) oder anderswo in geregelten verhältnissen einsteigen, weitaus unaufregender, aber gesicherter, mit weniger verantwortung und weniger schnauzenfallpotential. ich werde noch 7 jahre arbeiten, vielleicht 8, habe ich die lust, die energie, das vertrauen in die anderen, zusammen den laden zu führen, den willen und die kraft, nebenher (haha) die fachliche ausbildung nachzuholen, die mir als quereinsteigerin (mit 18 jahren berufserfahrung) fehlt, entscheidungen, entscheidungen.

und über allem allem allem die nagende zerrende sorge um die liebste freundin mit hirntumoren. 

hinsetzen und weinen. 



6 Kommentare:

  1. Dann sind die Blümchen meines heutigen Posts ganz besonders für dich, du Liebe! Ist schon zu viel, alleine, wenn man es nur liest. Guck vor allem nach deinen Bedürfnissen, dem, was du brauchst, wenn du dich entscheidest.
    Mir hat mein Ehrgeiz in diesem Alter dann doch zu viel abverlangt und ich musste schließlich unter anderen Schicksalsschlägen aufgeben ( was ich bis heute nicht verarbeitet habe ). Acht Jahre später, in meiner jetzigen Lage, würde ich mich eher für mich und mehr Leben mit meinen Liebsten als Hauptschwerpunkt entscheiden. Ich bereue manches ( und der Herr K. noch mehr ).
    Ich drück dich feste! Du findest das Richtige!
    Astrid

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    1. Danke danke danke. Ich bin froh, das es Dich gibt. Liebe Grüße an Dich und deinen Liebsten Herrn K. Eva

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  2. Ich reiche Dir ein virtuelles Taschentuch und Schulter zum Ausweinen. Muss manchmal sein, wenn's so richtig mies ist!
    Knuddelgrüße von Frau Frosch (Fliege gefällig?)

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  3. Liebe Frau Frosch, bitte wenn ich fertig geheult habe eine Tüte frischgegrillte Fliegen mit gerösteten Brotkrümeln... Ich danke Dir. Umärmelung langarmig den Rhein runter. Eva

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  4. Da ich erst seit kurzem deinem Blog folge,
    bin ich nicht ganz so informiert über deine großen Probleme.
    Aber wie mir schein, hast du doch heftig zu knabbern an den richtigen Entscheidungen.
    Daher wünsche ich dir viel Kraft dazu !
    Liebe Grüße

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    1. Ich danke Dir dafür. Wir knabbern immer noch und es bleibt spannend/anstrengend/kräftezehrend/ungewiss. Lieben Gruß unbekannterweise, Eva

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Wie war das - für Blogger sind Kommentare wie der Applaus im Theater - na denn, tut Euch keinen Zwang an! Ihr dürft pfeifen, trommeln, klatschen.... mit Euren Kommentaren isses hier nicht so einsam. Danke!
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