Sonntag, 16. August 2020

Wochenrückblick

 Was eine Woche.

Montag ein Anruf, das Kind, das mit einer Gruppe an den Bodensee radelt, ist verunglückt kurz vor Schaffhausen und liege im Kantonsspital. Herzflattern

Einen Haufen Telefonate später, auch mit dem Kind, das zugedröhnt voll Schmerzmitteln ziemlich bzzzz war, alles nicht soo schrecklich schlimm, keine Brüche,  aber viel großflächige Schürfwunden, Prellungen, Gehirnverschüttelung. Ich danke allen Schutzengeln und Gött*innen. Das hätte, nein, ich möchte nicht dran denken. P. trug Helm, bergabwärts, ca. 40 km/h, eine Bodenwelle, Kontrolle verloren.

Die nächsten Arbeitstage sind zerrupft, meine Konzentration ziemlich a.A. , viele Telefonate, einiges an Organisierei, die Gruppe regelt selber viel, das Kind bleibt zwei Nächte im Spital und wird Mittwoch von einem freundlichen schweizer Bären mitsamt dem verunfallten Rad zum Endpunkt der Radtour kutschiert (danke danke danke) Erst als ich am Abend wirklich die Stimme höre, nicht nur simse lese, kann ich mich laangsam entspannen. Die Gruppe hat noch einen schönen letzten Tag miteinander, Freitag geht es mit dem Zug heim. 

Wir sammeln ein Kind und ein Rad ein. Oh Backe. P sieht heftig marmoriert aus, die Schürfwunden sind viele und fies, der Kopf noch arg empfindlich. Sie läuft den ganzen Freitag rum wie Falschgeld. 

Hat mir was mitgebracht. Große Froide. 

 

Sie wissen unfehlbar, was mein Mutterherz erfreut. Grins.  Der Vater guckt argwöhnisch und verlangt dann, tu es vom Esstisch runter. "Augenroll"

Gestern kam sie eigentlich erst wirklich zuhause an, glaube ich, und fühlte sich weder für sich noch für mich fremd an. 

Da ist viel passiert. Nicht nur mit dem Sturz. Mit der ganzen Tour. Gruppendynamik, Selbständigkeit, die transnonbinäre Verpuppung, die problemlose Akzeptanz und Zugewandtheit Dritter, ein veränderter Name. 

Manchmal schnürt es mir das Herz zu, manchmal geht es auf vor Freude und vor Liebe sowieso.  Die mütterliche Achterbahn von eigenen Träumen und der Realität, von Mitfühlen und Dasbestewollen, von Abschied, Traurigkeit und Unterstützung geben. Loslassen ist denke ich die allerschwerste Übung. 

Was habe ich gelernt. Die Verbindung von Kopf und Bauch, Emotion und Verstand, ist Vertrauen. Erinnere Dich. Erinnere mich. 

Nicht wundern, wenn der Post nach kurzer Zeit wieder offline geht.  Ich musste ihn mir vom Herzen schreiben. 

Freitag nachmittag Wolkenbruch und nassen Keller auspumpen, ja, das kam auch noch dazu.

10 Kommentare:

  1. Alles gut gegangen! Uuah, ich kann mir dein Chaos im Kopf gut vorstellen!
    Das Mitbringsel ist ja genial! Der Schädel sieht ganz schön groß aus...weißt du, zu wem er gehört hat?
    Liebe Grüße - Ulrike

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    1. Ein Rehböckchen denke ich, oben sind die knöchernen Geweihansätze. Was mensch so fidet, wenn mensch sich zum pipimachen in die Büsche schlägt. Kicher....

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    2. Ich tippe eher auf einen Kuhschädel. Der Rehbock hat unter den Augenhöhlen so "Knochensimse" ... Bitte, bitte, frag eine*n Biolog*in. Ich will das auch wissen! :) E

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  2. Puh, ganz schön heftig. So ein Sturz haut natürlich nicht nur P. aus den Latschen, die Eltern auch. Selbst vor kurzem mit einem viel weniger heftigen Fahrradunfall der Tochter erlebt, kann ich nur ahnen, wie Du Dich gefühlt haben musst. Wie gut, dass P. mehrere Schutzengel hatte und einen Helm!
    Liebe Grüße von Frau Frosch

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  3. Danke fürs Teilhaben-Lassen, liebe Eva. Und gute Restgenesung und Weiter-Runterkommen für alle! Ganz herzlich, Elvira

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  4. Ich kann absolut verstehen, dass Deine Gefühle Achterbahn gefahren sind. Wie schön, dass am Ende doch alles gut gegangen ist. Das Geschenk ist übrigens klasse, aber auf den Esstisch passt es wirklich nicht ... ;-)

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    1. Ach menno, ich hab es auf einer Plastiktüte auf den Tisch gelegt, um es gebührend zu bewundern...:-)

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  5. bin ich froh, dass dem kind nichts passiert ist!!! dass du durchgedreht bist kann ich nur allzugut verstehen. solche ängste möchte keine mutter und kein vater erleben!! bloß gut, dass der schutzengel offensichtlich doch in der nähe war und der helm schlimmeres verhindert hat.
    puh, atme durch!!
    liebe grüße
    mano

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