Freitag, 12. Mai 2017

erinnerung




meine blicke

lassen sich

aus dem picknick im bauschutt

an schwalbenrufen

wie an fäden in die höhe ziehen

ins himmelsblau


während mein hinterteil

sich an die kuhle im sandstein erinnert

von hundert kindersommern

in großmutters hof

in die treppe gesessen


melonenkerne spuckend

aus denen sommer für sommer kein melonenwald wuchs

     aller hoffnung zum trotz

     und auch heimliches gießen half nicht


im haus treppab der knarre sang der stiege

wende mich nicht um


großmutters schritt

im rücken

über mir die schwalben

um meine füße wächst das

melonenfeld der sommernachmittage


nimm platz meine tochter

der sandstein trägt uns

und auch die schwalben zwitschern immer noch

ihr kiwitt kiwitt

über unseren so kurzen leben



 März 2017

4 Kommentare:

  1. Welch wunderschöne Vorstellung: Ein Melonenwald! ... und die in die Treppe gesessenen Kuhle sehe ich vor mir. Schwalbenruf begleitende so schöne Erinnerungen liebe Eva!
    Liebe Grüße von Ulrike

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  2. Ach Eva, wie das jetzt noch mal anders klingt, da ich dich nun persönlich kennengelernt habe ;-). Lieben Gruß Ghislana

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  3. Alles, alles könnte auf meine Kindheit zutreffen, nur Melonen kannte ich in der nordbadischen Provinz nicht. Deshalb habe ich mir nie einen Melonenwald vorgestellt.
    Ein Gedicht, das mir sehr gut gefällt.
    Eine produktive Woche!
    Astrid

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  4. Alles, alles könnte auf meine Kindheit zutreffen, nur Melonen kannte ich in der nordbadischen Provinz nicht. Deshalb habe ich mir nie einen Melonenwald vorgestellt.
    Ein Gedicht, das mir sehr gut gefällt.
    Eine produktive Woche!
    Astrid

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