Astrid linkparty hat ein feuriges Novemberthema.
Feuer.
Nun, aufgewachsen bin ich ganz modern im Elternhaus mit Nachtspeicheröfen.
Aber Oma, die zwar mit Öl heizte, hatte fliessend kaltes Wasser, was heisst, wir feuerten den Badofen mit Walnusschalen, Holz und Briketts an und in der Küche stand neben dem Elektroherd auch ein kleiner alter Feuerofen, auf dem warmes Wasser stand und sie auch manchmal etwas kochte.
Feuer fand bei uns im Freien statt. Ein 800 qm Garten mit Bäumen hat viel Holz - das gestapelt und getrocknet wurde und ein paar Mal im Jahr im Garten prasselnd verbrannt.
Trauerweidenreisig in großen Haufen - wusch und hoch schlagen die Flammen. (Ja, wir haben vorher immer Rabatz gemacht, so dass kein Vierbeiner verbrannt ist. Ihr dürft alle wieder aufatmen.)
Das kalte Manko meines Elternhauses war das moderne offene Treppenhaus von Keller bis Obergeschoß mit Glasbausteinen an der Nordwestseite. Ich sag Euch. Im Winter saukalt.
Sparte jeden Kühlschrank. Meiner Mutter reichte das irgendwann und sie ließ einen Kanonenofen stellen, glücklicherweise lief der Kamin im Flur des Erdgeschosses hoch.
Da lernte ich dann auch noch mal Feuer machen und vor allem einen glosenden Brikett über die Nacht zu bringen und morgens früh anzuheizen. Und ich liebte den Geruch. Birkenholz riecht süß. Der kleine Bollerofen schlug die Nachtspeicherkisten um Längen!
Heute bei uns wird wieder im Garten gefeuert. Jetzt in der Feuertonne. Alles trockne Zeug, besonders das dornige, wird verbrannt. Ich liebe es, mit dem Geruch in Kleidern und Haaren heimzukommen. Am liebsten würde ich dann zwei Tage nicht duschen, lach. Die Kinder haben dadurch gelernt, mit Feuer umzugehen. Sie können anfeuern und aufpassen. Löschen auch.
In der Weihnachtszeit bin ich der Kokler der Familie: Nadelzweige in die Kerzenflamme halten oder im Spülbecken abfackeln, weils einfach soo gut riecht! Orangenschale zwischen den Fingern rollen und die Öle reinspritzen lassen. Grins.
Kerzen sind immer an. Schon allein im Stövchen!
Und unser Weihnachtsbaum hat echteKerzen - da gibt's ja Leute, die kriegen da Schnappatmung, lach.
Zur Zeit habe ich Feuerwerk:
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Mittwoch, 29. November 2017
Dienstag, 28. November 2017
Biodiversität
Katala mit ihrem Post über ihre Kartoffelsorten hat mich draufgebracht, dass ich unbedingt ein bisschen die Werbetrommel rühren muss für Pflanzenvielfalt, Nutzpflanzenvermehrung, Biodiversität.
Wo fang ich an. Bei dem Verein, bei dem ich seit x Jahren Mitglied bin, wenn auch weit vom Schuß. Der Verein sitzt in Schiltern, Österreich. Die Arbeit von Arche Noah lernte ich Ende Achziger/Anfang der Neunziger über Artikel der damaligen Mitgründerin Nancy Arrowsmith kennen und als olle Erdbuddeltante war das was soo sinnvolles für mich, dass ich den Verein seitdem unterstütze.
www.arche-noah.at
Arche Noah sitzt zwar in Österreich, hat aber jede Menge Mitglieder und ErhalterInnen auch in Deutschland (und anderswo). Über das Sortenhandbuch können Mitglieder Samen ordern, auch Stecklinge, Jungpflanzen pipapo. Der Newsletter ist gut, die Weiterbildungsmaßnahmen viele und der Verein unglaublich rührig.
Kulturpflanzen retten + erhalten + vermehren + zugänglich machen + tauschen + über Anbaumethoden sprechen + über Kochrezepte.... das Spektrum ist endlos.
In Deutschland gibt's ein Pendant, den VEN www.nutzpflanzenvielfalt.de.
Auch hier gibt's Saatgutlisten und den Erwerb über die ErhalterInnen, wie bei Arche auch.
Dort gibt es auch lesenswerte wie erschreckende links zum Insektensterben http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/wissen-und-bildung/Gro%C3%9Fes-Insektensterben-als-Problem-der-Landwirtschaft-article3685311.html
oder über die Verantwortlichkeit der westlichen Wirtschaftspolitik (Stichwort Saatgutvorschriften, in denen bäuerliche Selbstvermehrung nicht mehr vorkommt) am Aussterben lokaler Sorten und am wirtschaftlichen Abhängigmachen sogenannter Drittweltländer von der Trias Saatgut-Pestizid-Dünger.
https://www.fian.de/artikelansicht/2017-07-04-pressemitteilung-kritik-an-g20-satte-menschen-statt-satte-gewinne/
Genau letzteres ist etwas, was mich regelmäßig in Harnischbringt. Länder von der Saatgut-Pestizid-Dünger-Trias abhängig machen heisst Böden auslaugen, regional angepasstes Saatgut innerhalb 2 bis 3 Anbauperioden zum Aussterben bringen, heisst wirtschaftliche Abhängigkeit schaffen und halten, und wenns so "schön" schiefgeht wie mit dem Maiszünsler in Südamerika ist das Insekt in 3 Anbauperioden angepasst, resistent und die Bauern gucken in die Röhre: Ernte futsch, altes Saatgut futsch, Böden futsch, Gesundheit futsch, Grundwasser versaut, alles futsch. Verarmung, Verschuldung, Hunger. Wer lacht? Monsanto und Konsorten.
Saatgutvermehrung ist eine uralte bäuerliche Technik, die nicht nur weiterhin gepflegt, gelehrt und angewandt werden muss, sondern auch geschützt. Weltweit. Und gelehrt. Denn sie ist wichtig. Nur Pflanzenvielfalt kann Insektenvielfalt halten und der Menschheit langfristig den Arsch retten.
By the way: Jede Menge der bäuerlich vermehrten aber sortenfesten alten Sorten sind nicht im Saatgutarchiv auf Spitzbergen eingelagert.
Unser Saatgutarchiv Tomaten (Chillies, Kürbisse, Zucchini)
Ich weiss, es sieht unprofessionell aus. Aber es funktioniert. Wir streichen Samen auf Papier, lassen es+sie trocknen, beschriften mal mehr mal weniger ausführlich zu Größe, Farbe, Geschmack, Ernte/Reifezeitpunkt, Braunfäuleanfälligkeit, Jahr. Im Februar/März vom Papier pitteln, in die Saatschale legen, angiessen, wächst. Grins.
Die kleinsten Tomätchen lassen wir manchmal einfach als Frucht zusammenrunzeln, wenn man sie im Februar März anschneidet, sind die Samenkörnchen tlw. schon am grünen, ab in die Erde, wachsen sofort los.
Noch 4 Wochen bis Sonnwend, noch 3 Monate bis die ersten Saatkisten gefüllt werden.
Mal schaun, wenn ich jobtechnisch wieder atmen kann, zieh ich Sprossen 😚
Wo fang ich an. Bei dem Verein, bei dem ich seit x Jahren Mitglied bin, wenn auch weit vom Schuß. Der Verein sitzt in Schiltern, Österreich. Die Arbeit von Arche Noah lernte ich Ende Achziger/Anfang der Neunziger über Artikel der damaligen Mitgründerin Nancy Arrowsmith kennen und als olle Erdbuddeltante war das was soo sinnvolles für mich, dass ich den Verein seitdem unterstütze.
www.arche-noah.at
Arche Noah sitzt zwar in Österreich, hat aber jede Menge Mitglieder und ErhalterInnen auch in Deutschland (und anderswo). Über das Sortenhandbuch können Mitglieder Samen ordern, auch Stecklinge, Jungpflanzen pipapo. Der Newsletter ist gut, die Weiterbildungsmaßnahmen viele und der Verein unglaublich rührig.
Kulturpflanzen retten + erhalten + vermehren + zugänglich machen + tauschen + über Anbaumethoden sprechen + über Kochrezepte.... das Spektrum ist endlos.
In Deutschland gibt's ein Pendant, den VEN www.nutzpflanzenvielfalt.de.
Auch hier gibt's Saatgutlisten und den Erwerb über die ErhalterInnen, wie bei Arche auch.
Dort gibt es auch lesenswerte wie erschreckende links zum Insektensterben http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/wissen-und-bildung/Gro%C3%9Fes-Insektensterben-als-Problem-der-Landwirtschaft-article3685311.html
oder über die Verantwortlichkeit der westlichen Wirtschaftspolitik (Stichwort Saatgutvorschriften, in denen bäuerliche Selbstvermehrung nicht mehr vorkommt) am Aussterben lokaler Sorten und am wirtschaftlichen Abhängigmachen sogenannter Drittweltländer von der Trias Saatgut-Pestizid-Dünger.
https://www.fian.de/artikelansicht/2017-07-04-pressemitteilung-kritik-an-g20-satte-menschen-statt-satte-gewinne/
Genau letzteres ist etwas, was mich regelmäßig in Harnischbringt. Länder von der Saatgut-Pestizid-Dünger-Trias abhängig machen heisst Böden auslaugen, regional angepasstes Saatgut innerhalb 2 bis 3 Anbauperioden zum Aussterben bringen, heisst wirtschaftliche Abhängigkeit schaffen und halten, und wenns so "schön" schiefgeht wie mit dem Maiszünsler in Südamerika ist das Insekt in 3 Anbauperioden angepasst, resistent und die Bauern gucken in die Röhre: Ernte futsch, altes Saatgut futsch, Böden futsch, Gesundheit futsch, Grundwasser versaut, alles futsch. Verarmung, Verschuldung, Hunger. Wer lacht? Monsanto und Konsorten.
Saatgutvermehrung ist eine uralte bäuerliche Technik, die nicht nur weiterhin gepflegt, gelehrt und angewandt werden muss, sondern auch geschützt. Weltweit. Und gelehrt. Denn sie ist wichtig. Nur Pflanzenvielfalt kann Insektenvielfalt halten und der Menschheit langfristig den Arsch retten.
By the way: Jede Menge der bäuerlich vermehrten aber sortenfesten alten Sorten sind nicht im Saatgutarchiv auf Spitzbergen eingelagert.
Unser Saatgutarchiv Tomaten (Chillies, Kürbisse, Zucchini)
Ich weiss, es sieht unprofessionell aus. Aber es funktioniert. Wir streichen Samen auf Papier, lassen es+sie trocknen, beschriften mal mehr mal weniger ausführlich zu Größe, Farbe, Geschmack, Ernte/Reifezeitpunkt, Braunfäuleanfälligkeit, Jahr. Im Februar/März vom Papier pitteln, in die Saatschale legen, angiessen, wächst. Grins.
Die kleinsten Tomätchen lassen wir manchmal einfach als Frucht zusammenrunzeln, wenn man sie im Februar März anschneidet, sind die Samenkörnchen tlw. schon am grünen, ab in die Erde, wachsen sofort los.
Noch 4 Wochen bis Sonnwend, noch 3 Monate bis die ersten Saatkisten gefüllt werden.
Mal schaun, wenn ich jobtechnisch wieder atmen kann, zieh ich Sprossen 😚
Montag, 27. November 2017
Papierliebestempelei
Susannes Papierliebemontag mit Stempeln hat heute den letzten Montag...
und Susanne hat die schönsten Haushaltsgegenständedrucke gezeigt.
Da in ich mal buddeln gegangen. Das waren die Anfänge meiner Stempelei. Knöpfe, Kordel, Gummibänder, Draht, Spitze, alles mögliche auf Holzklötzchen gewickelt, geklebt...
Ich hab so n Karton voll mit Krempempel.
Die Abdrücke werden sehr zart, wegen der Unregelmäßigkeit der Blöcke lege ich Schaumstoff oder ein Moltontuch unters Papier. Als Vorsatzpapier mag ich die so bedruckten Bögen gerne.
ichthyosaurus latexis....
Schöne Woche!
und Susanne hat die schönsten Haushaltsgegenständedrucke gezeigt.
Da in ich mal buddeln gegangen. Das waren die Anfänge meiner Stempelei. Knöpfe, Kordel, Gummibänder, Draht, Spitze, alles mögliche auf Holzklötzchen gewickelt, geklebt...
Ich hab so n Karton voll mit Krempempel.
Die Abdrücke werden sehr zart, wegen der Unregelmäßigkeit der Blöcke lege ich Schaumstoff oder ein Moltontuch unters Papier. Als Vorsatzpapier mag ich die so bedruckten Bögen gerne.
ichthyosaurus latexis....
Schöne Woche!
Freitag, 24. November 2017
käse essen
mit der tochter den rest camembert schlachten.
gestern gekauft.
zwei drittel selber gegessen. schlotz ist der gut.
mann guckt kritisch, so im sinne von ich hab noch garnix davon gehabt.
wir grinsen und mampfen.
ich so, beruhigend, nuschelkaufneuenmorgennuschelmampf
mann schnappt schachtel, liest vor: aus der normandie, dlg prämiert
tochter: was heisst dlrg?
wir buchstabieren zweistimmig: deutsche lebensrettungsgesellschaft
mann: das steht aber hinten nicht drauf.
tochter: was hat der käse mit dem dlrg zu tun?
ich will eigentlich antworten: er kann nicht schwimmen, aber zu dem zeitpunkt sitze ich schon japsend mit rotem kopf, vollem mund und leise vor mich hin wimmernd am tisch.
mann: gleich erstickt sie. (er grinst, ich wimmerkichere)
tochter: wie geht der griff?
mann: heimlich. um den bauch und ruck. spotz würg (macht er vor)
lachflashhöhepunkt.
stell dir vor, sage ich, japs, kicher, schwimmbad, die dlrg leute am rand aufgereiht und in der mitte dümpelt der camembert, wimmer, kicher
mann: ja dann wirfst du einen rettungsring drauf, der passt da perfekt drumrum.
aus, johl, gickel, japs.
oh mann sind wir bekloppt.
hab ich schon gesagt, dass ich diese familie liebe?!
gestern gekauft.
zwei drittel selber gegessen. schlotz ist der gut.
mann guckt kritisch, so im sinne von ich hab noch garnix davon gehabt.
wir grinsen und mampfen.
ich so, beruhigend, nuschelkaufneuenmorgennuschelmampf
mann schnappt schachtel, liest vor: aus der normandie, dlg prämiert
tochter: was heisst dlrg?
wir buchstabieren zweistimmig: deutsche lebensrettungsgesellschaft
mann: das steht aber hinten nicht drauf.
tochter: was hat der käse mit dem dlrg zu tun?
ich will eigentlich antworten: er kann nicht schwimmen, aber zu dem zeitpunkt sitze ich schon japsend mit rotem kopf, vollem mund und leise vor mich hin wimmernd am tisch.
mann: gleich erstickt sie. (er grinst, ich wimmerkichere)
tochter: wie geht der griff?
mann: heimlich. um den bauch und ruck. spotz würg (macht er vor)
lachflashhöhepunkt.
stell dir vor, sage ich, japs, kicher, schwimmbad, die dlrg leute am rand aufgereiht und in der mitte dümpelt der camembert, wimmer, kicher
mann: ja dann wirfst du einen rettungsring drauf, der passt da perfekt drumrum.
aus, johl, gickel, japs.
oh mann sind wir bekloppt.
hab ich schon gesagt, dass ich diese familie liebe?!
Donnerstag, 23. November 2017
Marks, Himmel und erste Streifen
Heute morgen ein himmlischer Sonnenaufgang, traumhaft schön. Danach war die Sonne nicht mehr zu sehen.... :-/
Also los. Stempelgummiresteschale auskippen.
Comicschablone her. Lalala....
Da oben sind auch schon mal Streifen! Papierchen der geilsten Trüffelpralinen....
Irgendwie schauen die Abdrücke nach Knochensammlung aus, pedantischer Pathologe am Werk? Öhöm.
Es ist ne kleine Maus drin...
So könnte man vermutlich nett Stoff bedrucken. Hm hm hm. Naja, büschen langweilich.
Montag, 20. November 2017
papierliebe am montag
es gibt füscheeeeee!!!!!!!!
die linolfarbe trocknet soo laaangsam, auch mit föhn nicht schneller....
ich versuche jetzt zum dritten mal, dem post einen backlink zu verpassen! Hrrgghh. Also nochmal: Susanne fragt mit der papierliebe am montag was bei uns an stempeln rumliegt. hei, bei mir halt immer noch füsche. ich bin noch nicht vorweihnachtlich, mir ist nach bunt und blödsinn.
und es gibt
spektakelnden aquarellhimmel. eigentlich für fotos zu dunkel. aber nachtbelichtung ohne stativ und bei wind gibt eh nur wackel
brr. kalt. tür zu.
Freitag, 17. November 2017
Volle Tage...
Ich rechne ich seit Wochen Kfz-2018-Rechnungen gegen, so dass ich mittlerweile in SF Klassen träume, Joker sage, wenn ich Butter meine, das Erstzulassungsdatum vom Käse suche, den Salat frage, ob er vorsteuerabzugsberechtigt ist und die Nüsschen über oder unter 23 Jahre alt. Und das noch bis Mitte, eher Ende Dezember....
Zwischendrin stürzt der Server ab, was sich mit himmlischer Ruhe im Büro zeigt (der Lüfter ist defekt und lärmt, der Chef unwillig und bei technischen Malaisen immer ganz schnell und ganz akut von Arbeitsplatzflucht befallen) oder es rauschen in dieses Gewimmel mal eben so von schräg hinten links scharf abgebogen ein paar Gebäudeschäden rein mit geballtem Unzuständigkeitschaos. Zwei Versicherer, drei Unansprechpartner, grrr.
Also hänge ich ein Weilchen am Telefon, diskutiere mit einem Gutachter, erkläre einem andern Sachbearbeiter, was eigentlich passiert ist, beruhige meinen Kunden, dass ein Regulierer kommen wird und ich auch, wenn er möchte, und wir die vier (4!) Schäden, die seit März einer nach dem andern den gleichen Raum seiner Praxis heimsuchten, irgendwie aufgedröselt, sortiert und hoffentlich entschädigt kriegen.... Irgendwann lachen wir und er geht weiter Zähne flicken, ich Fälle.
Mein Job macht Spaß! Update: Das ist wirklich so und kein Galgenhumor!
Meistens. Grins.
Aber wenn die Nächte zerrupft sind, weil der Tochterteenie nachts um drei vom eigenen Nasenbluten wach wird und meine eigenen Augen von der PC Starrerei sandigrauh sind, dann ist es schon Gequäle, morgens aus dem Bett zu kommen. Heut früh hackig vertrödelt. Es war mit mir einfach keine Geschwindigkeit zu machen. Als die Glocken um dreiviertel acht läuteten, wenn ich eigentlich schon im Büro zu sitzen habe, war ich immer noch zuhause, lud die Waschmaschine mit Blutbettwäsche und zog mal langsam die Jacke an. Die Suche nach einer Mütze erfolglos aufgegeben.
Kurzer Widerstreit mit dem eigenen Schnarchego, nehm ich den kurzen Weg durch die Stadt, dann siegte das Wissen "der Molenweg tut mir gut. Und zu spät bin ich eh, ist jetzt auch egal..."
Also zum Tor raus und nach rechts; ich fädele mich radelnd in die dritte Spur von vieren ein, sause über die Kreuzung, nehme den Weg durch Baustellenlehmschmodder sachte angebremst und lasse mich dann am Fluß lang rollen.
Nässe. Diesig. Feuchtkalt. Die Möwen am Hafenarm des Rheins aufgereiht, eine weißgraue Emma neben der andern, die Kormorane tauchen, das einzige Licht die Lampenbäume der Bagger im Baustellengewirr. Straßenlaternen schon ausgeschaltet. Geschlossene Wolkendecke in dem nicht sonderlich ansprechenden Isabellfarben dreckiger Unterwäsche. Es wird nur sehr zäh heller.
An der Feuerwache abbiegen, über nördliche Neustadtstraßen mit grottigem Puzzleasphalt, überall Platanenlaub, das einzige, was an dem grauen Tag goldbraun leuchtet. Ankommen.
Durchgepustet. Warmgeradelt. Stolz. Nach acht Wochen Molenweg ist die Lust den Umweg zu fahren größer als das Schnarchego.
Ich fahre übrigens im Eisbär:
Sagenhaft fetter echter Wollfleece. Leicht, sehr voluminös, Michelinfrau halt, warm, ohne zu stauen. Winterfell....
Zwischendrin stürzt der Server ab, was sich mit himmlischer Ruhe im Büro zeigt (der Lüfter ist defekt und lärmt, der Chef unwillig und bei technischen Malaisen immer ganz schnell und ganz akut von Arbeitsplatzflucht befallen) oder es rauschen in dieses Gewimmel mal eben so von schräg hinten links scharf abgebogen ein paar Gebäudeschäden rein mit geballtem Unzuständigkeitschaos. Zwei Versicherer, drei Unansprechpartner, grrr.
Also hänge ich ein Weilchen am Telefon, diskutiere mit einem Gutachter, erkläre einem andern Sachbearbeiter, was eigentlich passiert ist, beruhige meinen Kunden, dass ein Regulierer kommen wird und ich auch, wenn er möchte, und wir die vier (4!) Schäden, die seit März einer nach dem andern den gleichen Raum seiner Praxis heimsuchten, irgendwie aufgedröselt, sortiert und hoffentlich entschädigt kriegen.... Irgendwann lachen wir und er geht weiter Zähne flicken, ich Fälle.
Mein Job macht Spaß! Update: Das ist wirklich so und kein Galgenhumor!
Meistens. Grins.
Aber wenn die Nächte zerrupft sind, weil der Tochterteenie nachts um drei vom eigenen Nasenbluten wach wird und meine eigenen Augen von der PC Starrerei sandigrauh sind, dann ist es schon Gequäle, morgens aus dem Bett zu kommen. Heut früh hackig vertrödelt. Es war mit mir einfach keine Geschwindigkeit zu machen. Als die Glocken um dreiviertel acht läuteten, wenn ich eigentlich schon im Büro zu sitzen habe, war ich immer noch zuhause, lud die Waschmaschine mit Blutbettwäsche und zog mal langsam die Jacke an. Die Suche nach einer Mütze erfolglos aufgegeben.
Kurzer Widerstreit mit dem eigenen Schnarchego, nehm ich den kurzen Weg durch die Stadt, dann siegte das Wissen "der Molenweg tut mir gut. Und zu spät bin ich eh, ist jetzt auch egal..."
Also zum Tor raus und nach rechts; ich fädele mich radelnd in die dritte Spur von vieren ein, sause über die Kreuzung, nehme den Weg durch Baustellenlehmschmodder sachte angebremst und lasse mich dann am Fluß lang rollen.
Nässe. Diesig. Feuchtkalt. Die Möwen am Hafenarm des Rheins aufgereiht, eine weißgraue Emma neben der andern, die Kormorane tauchen, das einzige Licht die Lampenbäume der Bagger im Baustellengewirr. Straßenlaternen schon ausgeschaltet. Geschlossene Wolkendecke in dem nicht sonderlich ansprechenden Isabellfarben dreckiger Unterwäsche. Es wird nur sehr zäh heller.
An der Feuerwache abbiegen, über nördliche Neustadtstraßen mit grottigem Puzzleasphalt, überall Platanenlaub, das einzige, was an dem grauen Tag goldbraun leuchtet. Ankommen.
Durchgepustet. Warmgeradelt. Stolz. Nach acht Wochen Molenweg ist die Lust den Umweg zu fahren größer als das Schnarchego.
Ich fahre übrigens im Eisbär:
Sagenhaft fetter echter Wollfleece. Leicht, sehr voluminös, Michelinfrau halt, warm, ohne zu stauen. Winterfell....
Mittwoch, 15. November 2017
eye poetry und Herbstlicht
Nachdem die letzten Tage so strahlend waren, hab ich heute die Kamera eingepackt für den Heimweg. Sonnenlicht tanken.
Im Baustellenschotter blüht immer noch der Mohn!
Linker Hand der Fluss im schon schrägstehenden Licht.
Rabengekakel. Sie werfen mit Walnüssen, um sie zu knacken.
Ob sie es vor dem Frost noch zu einer Blüte schafft?
Den Weg von oben betrachten. Das Stahlgeländer singt bei jedem Wasserschlag, der Rhein bringt das gesamte meterlange Geländer zum Klingen.
Blüten. Immer noch. Auch späte Rosen und ein früher stark duftender Schneeball. Man muss nur hinschauen.
Das Grafitti geht schon in den Winterschlaf.
Andrea Holunder hat ein überaus reizvolles Thema für die eye poetry gestellt: Ein Haiku
Ich habe den Haiku auf ovale Bögen gesetzt und mit einem eigenen Haiku in Dialog gesetzt.
Im Baustellenschotter blüht immer noch der Mohn!
Linker Hand der Fluss im schon schrägstehenden Licht.
Der Rhein steht hoch |
Rabengekakel. Sie werfen mit Walnüssen, um sie zu knacken.
Ob sie es vor dem Frost noch zu einer Blüte schafft?
Äh, nööö
Den Weg von oben betrachten. Das Stahlgeländer singt bei jedem Wasserschlag, der Rhein bringt das gesamte meterlange Geländer zum Klingen.
Blüten. Immer noch. Auch späte Rosen und ein früher stark duftender Schneeball. Man muss nur hinschauen.
Das Grafitti geht schon in den Winterschlaf.
***
Andrea Holunder hat ein überaus reizvolles Thema für die eye poetry gestellt: Ein Haiku
verstreute blüten
jagt vor sich her und holt ein
der jähe sturmwind
Fujiwara na Sasaie
Ich habe den Haiku auf ovale Bögen gesetzt und mit einem eigenen Haiku in Dialog gesetzt.
blätter legt der herbst
auf die zitterhaut des sees
die fische leuchten
Nun drehen sich zwei Haikus über meinem Schreibtisch im Luftzug.
Und weil alles neue Stempel sind, besonders der Füsch, verlinke ich sie auch mit Susannes Papierliebe am Montag, die uns nach Stempeln fragt.
Und weil alles neue Stempel sind, besonders der Füsch, verlinke ich sie auch mit Susannes Papierliebe am Montag, die uns nach Stempeln fragt.
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unterwegs
Sonntag, 12. November 2017
eye poetry die neunte
Andreas eye poetry aktion ist immer wieder spannend, herausfordernd und unglaublich vielseitig zu sehen bei allen die mitmachen, was an Interpretationen herauskommt. (Deutsche Grammatik? Hä?)
Diesmal stellt sie uns Yeats als Aufgabe.
Er wünscht sich die Kleider des Himmels
Hätt ich des Himmels reichbestickte Tücher,
bestickt aus Golden- und aus Silberlicht,
die dunklen, die blauen und die hellen Tücher,
aus Nacht, aus Tag und aus der Dämmerung,
legt ich die Tücher dir zu Füßen.
Doch ich bin arm und habe nichts als Träume,
so leg ich meine Träume dir zu Füßen.
Tritt leise, denn du trittst auf meine Träume.
William Butler Yeats
Mir war von Anfang an klar, was ich machen wollte und was ich benutzen wollte. Ganz klassisch ein Abendhimmel in Pastellkreide. Nun hab ich mit Pastellkreiden weder Erfahrung noch Übung. Die sind etwas, womit ich mir schwertue, die Pfoten einsaue, zwei Minuten später dann das Bild (trotz Finger abwischen) hrrrgh. Und ich wollte auf strukturiertem Papier werkeln, da ich es mag, wie die Farben die Struktur sichtbar machen. Frottageeffekt...
Also rumprobieren.
Unzufrieden aufhören. Das Papier fusselt sich ab, ich habe Flocken von Kreide und Papier auf dem Tisch. Es gefällt mir nicht.
Zweiter Versuch auf ziemlich altem dünnem Maschinenbütten aus Mutters Fundus.
Hmpf. Vorher darüber nachdenken, wie ein Schuh am Bändel baumelt, wäre hilfreich....
Welche Laterne will ich überhaupt?
Anderes Papier.
sie hat die Schuhe schon abgelegt.... für sanfte Schritte auf den Traumtüchern
Für die Stickereien Gold.
Vielleicht lad ich morgen noch mal Fotos hoch mit Tageslicht.
Für heute abend aber schicke ich meinen Yeats rüber zu Andrea. In der Linkliste bei ihr findet Ihr all die anderen Interpretationen!
He wishes for the Clothes of Heaven
Had I the heaven's embroidered cloths,
Enwrought with golden and silver light,
The blue and the dim and the dark cloths
Of night and light and the half-light;
I would spread the cloths under your feet:
But I, being poor, have only my dreams:
I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams
William Butler Yeats
Diesmal stellt sie uns Yeats als Aufgabe.
Er wünscht sich die Kleider des Himmels
Hätt ich des Himmels reichbestickte Tücher,
bestickt aus Golden- und aus Silberlicht,
die dunklen, die blauen und die hellen Tücher,
aus Nacht, aus Tag und aus der Dämmerung,
legt ich die Tücher dir zu Füßen.
Doch ich bin arm und habe nichts als Träume,
so leg ich meine Träume dir zu Füßen.
Tritt leise, denn du trittst auf meine Träume.
William Butler Yeats
Mir war von Anfang an klar, was ich machen wollte und was ich benutzen wollte. Ganz klassisch ein Abendhimmel in Pastellkreide. Nun hab ich mit Pastellkreiden weder Erfahrung noch Übung. Die sind etwas, womit ich mir schwertue, die Pfoten einsaue, zwei Minuten später dann das Bild (trotz Finger abwischen) hrrrgh. Und ich wollte auf strukturiertem Papier werkeln, da ich es mag, wie die Farben die Struktur sichtbar machen. Frottageeffekt...
Also rumprobieren.
Unzufrieden aufhören. Das Papier fusselt sich ab, ich habe Flocken von Kreide und Papier auf dem Tisch. Es gefällt mir nicht.
Zweiter Versuch auf ziemlich altem dünnem Maschinenbütten aus Mutters Fundus.
Hmpf. Vorher darüber nachdenken, wie ein Schuh am Bändel baumelt, wäre hilfreich....
Welche Laterne will ich überhaupt?
Anderes Papier.
sie hat die Schuhe schon abgelegt.... für sanfte Schritte auf den Traumtüchern
Für die Stickereien Gold.
Vielleicht lad ich morgen noch mal Fotos hoch mit Tageslicht.
Für heute abend aber schicke ich meinen Yeats rüber zu Andrea. In der Linkliste bei ihr findet Ihr all die anderen Interpretationen!
He wishes for the Clothes of Heaven
Had I the heaven's embroidered cloths,
Enwrought with golden and silver light,
The blue and the dim and the dark cloths
Of night and light and the half-light;
I would spread the cloths under your feet:
But I, being poor, have only my dreams:
I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams
William Butler Yeats
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