"guten morgen" knarzt und quarrt es aus der leeren tasse hinauf, trifft mein waches, nichtsdestotrotz völligst verwirrung anheim fallendes hirn und spricht mich also an.
ich senke den blick schräg nach unten.
da sitzt sie. die teetassenkröte. breitmäulig dickbäuchig braun.
"soll ich dir was aus dem kaffeesatz lesen?" knarzt sie. "du bist falsch in dieser tasse, kröte", entgegne ich, "alles worin du deine kralligen füße paddelst ist teesatz."
"egal, paperlapapp, jacke wie mütze" quakt das tier, mustert mich schiefmäulig und hebt an "wunderbar freie tage liegen nun vor dir".
unschwer zu erkennen, denke ich bei mir, bin ich zwar nach wie vor kopfkissenstruppig in vielfältiger richtung, tauche jedoch schon drei tassen lang geradezu unverschämt ausgeschlafen statt werktäglich hohläugig in den krötigen horizont.
"jahrmarktsgeplänkel" brumme ich, "offensichtliches genau zu betrachten und als vorhersage getarnt wiederzugeben."
"jemand nahe dir wird krankheit anheim fallen" orakelt sie weiter. auch das ist nicht weiter verwunderlich, schiebt sich doch nasennah über den tassenrand, morgenblind weil kontaltlinsenledig, der bärtige schädel des gatten, begleitet die neugier schlecht unterdrücktes niesen und husten, weckruf seiner frühlingsverschnupftem atemwege. ich ziehe die teetasse weg und reiche taschentücher.
"erzähl mir was neues, kröte" sage ich, "allmorgendlich dieses getöse."
ich trage die tasse zum küchenbalkon. draussen ein vogelkonzert, gebalze, was das zeug hält. die meisen wie mäuse schlüpfen im kahlen wein umher und fangen unter efeublätterchen kleinzeug. "es wird frühling", quakt die kröte und schielt auf den meisenschiss, den 'klacks' just in diesem moment ihre stirn ziert.
Ich lach mich kaputt!!! LG Ulrike
AntwortenLöschenOh Eva! Viele Grüße an deine Teetassenkröte! Sehr, sehr witzig!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Andrea