Samstag, 6. September 2025

spüren

tanzen in  einem raum mit schwingboden 

hinlegen und spüren - musik und das beben des bodens je  nach  bewegung  meiner mittänzer:innen unter und in mir 

anlehnen an die wärme einer sandsteinwand. am liebsten würde ich  hineinsinken, meine  haut in den körperwarmen stein einschmelzen einfließen lassen und darin verschwinden. 

mein gesicht mit geschlossenen augen in den nebel des gartenschlauchs halten

im hof meines sohnes ein moosnest.  insekten wohnen darin, unter meiner hand vibriert es zart.

meine hände  auf  die rauhe duftende harzige rinde von kiefern pressen, bis sich rindenmuster und klebriges harz in meinen handflächen abzeichnen.  skin  of non  human  people. 

bei den sandbänken in fluß waten.  immer wieder wird  der rhein unterschätzt, die strömung ist stark und reisst  auch geübte schwimmende fort. kreist in  der nacht der hubschrauber über  dem  fluß, wissen wir,  da hat wieder jemand besoffen  zu  baden versucht. diesen sommer sprang  sogar ein mann von der theodor-heuss-brücke. KEIN  selbstmordversuch.

an glühenden  tagen, wenn  der fluss niedrig steht, reichen die sandbänke hinter laubenheim  bis  weit über  die  mitte des stroms. der schiffsverkehr findet  drüben  statt, auf  der hessischen seite.  

durchs wasser  gehen,  von sandbank  zu sandbank. um die knöchel der rhein. erst kühl, dann wieder körperwarm, kühler,  plätscherig niedrig, bis zu  den  stellen, wo er mir an die hüften geht,  ich  in  die hocke gehe und nass wieder  hochkomme. im sonnenlicht stehen bleibe, abkühlend. schaue  den  vögeln  zu, die sich auf anderen sandbänken sammeln. der sog, der an  den beinen  schubst,  mit  dem das wasser mich hebt, sobald ich es zulasse. vorsichtig. treiben lassen bis  ans andere ende der sandbank. sehe den kindern zu, die, mutiger als ich, an tieferen  stellen  schwimmen und  tauchen.  kommt ein  frachter vorbei, schaukeln wir genüßlich in und mit den rollenden kielwellen. 

setze  ich die brille ab, ist es fast wie am meer.  

 

spüren. spuren.  

was ich spüre, berühre, anfasse, betaste, wiege, hebe, befühle, mich verletze, verbrenne, verbrühe,  streichle, zwischen den fingern  zerreibe, kose, ribbele, kratze, kraule und raufe. wie ich  spüre gräbt tracks in meine nervenbahnen, vertieft sie oder bildet ganz neue. lernt alte verlernen. zieht spuren im nervenendengewitter. die einen verglühen ganz  schnell, andere leuchten. 

mir  gefällt die vorstellung, dass was ich mit den dem aussen zugewandten teilen und flächen des körpers haptisch erfahre im hirn leuchtende funkelnde knisternde aufglühende spuren und wege zieht.  

 

 

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