Letzter Tag in einem verrückten ansteckenden Jahr, das zu der Pandemie noch mit mancherlei Unwägbarkeiten aufwartete. Langweilig wurde es nie. Pandemie, homeoffice, Kind eins mit Abitur unter lockdown, ein die Geschlechtsidentität wechselndes Kind zwei, ein kranker Ehemann, 'ne Menge geschleppte Giesskannen Wasser, kein einziger Buchbindekurs, trotzdem netzwerken im Viertel, einige Male TanZen ging noch, unerwartete Freundinnenunterstützungen, Stunden im mainzer Sand zum leer werden, mich öffnen für das, was die Natur mir schenkt, Ruhe finden, meinen Frieden machen. Dankbar bin ich für die Menschen an meiner Seite, für ihr Zuhören, Aushalten, Verstehen, Mittragen. Dankbar bin ich, dass wir Keinen verloren haben an den Sensenmann. Dankbar bin ich für meine community im Netz. Dass auch diese Netze halten.
Nein, ich schreibe keinen Jahresrückblick. Nicht hier jedenfalls.
Heut vormittag bin ich mit meinem Rad voller Einkäufe statt nach Hause in den Garten geradelt. Noch einmal nach den Pflanzen schauen, noch ein mal im alten Jahr über die Mauswiese gehen, bis die Hose nass ist und die Schuhe sowieso. Nochmal die neuen Buddellöcher betrachten, mich immer noch fragend, wer da gräbt. Meinen Dank aussprechen und meinen Segen für diese knapp 600 qm geborgte (unterunteruntergepachtete) Erde, die mich immer wieder erdet und den Händen Arbeit gibt, so dass der Kopf leer werden kann und das Karrussell anhält. Die Christrose blüht und der Rosmarin steht voller Knospen!
Die Maulwurfshaufen tragen winzige Schneehäubchen, der Teich ist klar und grün. Auf der Wassertonne schon wieder grisselig schmelzendes Eis. Eine letzte kleine Kokardenblume mitnehmen und ein Händchen voll Knoblauchschnittlauch, der schon 10 cm hoch auf der Wiese steht, zwischen dem glitschigen rutschigen Teppich aus dunkelbraun verrottenden Pappelblättern - glatt wie Schmierseife, man muss sehr vorsichtig gehen.
Die Elstern knopfschachteln in den kahlen Bäumen, die Sittiche kreischen vorbei, die Gärten sind menschenleer, nur Fussgänger mit Hunden und Kindern auf dem Weg. Es ist bedeckt, der Himmel hält mal grade die Luft an, ich komme nahezu trocken nach Hause. Erst als ich im Hof ablade kommen die großen Regentropfen, später zu Kindeleins Freude fette nasse Schneeflocken, dann doch wieder Regen. Es ist einfach zu warm, noch immer +3°, gestern waren es +6°, als ich mit einer Freundin am Rhein spazierte, um mal wen anderes zu sehen als die Familie.
Die Marina hat noch Weihnachtsleuchten...
Zu Sylvester
Da geht es hin, das alte Jahr,
verheddert sich im Vorhang, wartet auf Applaus
Wofür? Zum Teufel, sag!
Wofür willst Du Applaus?
und stolpert von der Bühne und ist aus.
Das war's dann wohl.
Zugabe gibt es keine.
Da geht es seiner Wege,
diesmal ganz ohne Krach, TamTam und Böllerschüsse.
Ich werfe ihm noch ein zwei abgebrannte Wunderkerzen hinterher
und stoße an,
auf dass das neue besser werde!
Treibt's bunt!
Auf ein gutes 2021!
Wunderbar deine Verse! Trifft meine heutige Stimmung zur Gänze! Dafür ein extra Dankeschön!
AntwortenLöschenWas von diesem Jahr an Positivem u.a. bei mir im Gedächtnis geblieben ist, ist das feine Netz im Bloggerland, das sich über dieses Jahr ergeben hat und einen stützt, allen Widrigkeiten ( und Widerwärtigkeiten ) zum Trotz. Dazu gehörst du unbedingt und dafür sei dir ein zweites Mal gedankt!
Dir und deinen Lieben gelten meine allerbesten Wünsche!
Herzlich
Liebe Astrid, was Du schreibst, kann ich genauso zurückgeben. Dir ebenso meinen Dank für Freundschaft, Unterstützung, Mut machen oder einfach zuhören! Beste Wünsche Euch Beiden und eine Umarmung den Rhein runter! Herzlich, Eva
Löschennein, applaus hat es nicht verdient, dieses 2020. aber ich bin zuversichtlich, dass uns das neue jahr wieder mehr freude bringen wird. in diesem sinne: fühl dich dicke umarmt!!
AntwortenLöschenliebe grüße zu dir!
mano
auch hier durch die liebe Astrid der ich im Geheimen danke ...
AntwortenLöschenZufall, sollte wohl sein
dass mein dürstend Geist solch Verse findet
die das Wort loben...
applaus nicht dem alten Jahr
ganz sicher nicht
doch auch das neue schließt sich
zähnefletschend und knirschend dem alten an
und sagt du bist schuld
dass ich bin wie ich bin..
abh...
genau das
müsst nicht sein...
ich bdanke michg sehr...
für all das was
ich hier lese....
weils
sooo selten ist..
und so kostbar endlich wieder einmal solche Gedanken und Texte zu lesen...
herzlichst angelface