Die diesem Sonntag geschuldete Plättlichkeit zog sich noch einige Tage in die Woche hinein, weswegen ich bis dato noch nichts hochgeladen habe, ausserdem warte ich noch immer auf Fotos der Museumspädagogin.
Anyway.
Der Museumstag war sehr drollig. Gemessen an der Zahl der BesucherInnen war die offene Werkstatt eher zahm besucht - gemessen an der Zahl der gebundenen Bücher aber ganz und gar nicht!
Schlag 11.10 Uhr kamen drei Damen herein "Wir sind nur wegen dem Buchbindekurs gekommen" - Große Freude! Wir begannen gleich mal kompliziert mit dem chain stitch, dann ging es fröhlich, konzentriert und sehr interessiert weiter mit all den anderen Bindemustern. Sie wechselten mutig geworden von farbigen und bestempelten Umschlägen zum Lokhtapapier und Carta Varese.
"Ach, die Papiere sind ja toll. Und da darf ich? Und die kosten nix?" Und dann breiteten sie strahlend die Bögen auseinander, konnten sich kaum entscheiden, freuten sich und wir uns mit.
Sie blieben nicht die einzigen, die - einmal Blut geleckt - vieles ausprobieren wollten und sich unterschiedlichste Bücher gestalteten. Kinder kamen hereingewuselt, ganze Familien und alle unsere großen wie kleinen BesucherInnen gingen mit mindestens einem Heft oder Buch wieder nach Hause. Eher zwei oder drei....
Wir waren ehrlich überrascht vom Durchhaltevermögen und der stillen Konzentration - genauso wie von der Zielstrebigkeit mancher Kindergartenknirpse. Welche Farbe willst Du? ROT. Rotes Papier war aus, sie wählt pink. Welche Farbe soll das Garn haben? ROT. Sprachs und legte los! Möchtest Du Stempel draufhaben? JA. DEN und DEN und DEN. Großes kleines Kino. Herrlich!!
Fazit: Machen wir wieder.
Aufräumen, Zeug verstauen, den Zauberkoffer füllen (den Spitznamen hat er von Frau K.), die große Mappe bleibt erst mal in Bingen, die bekomme ich gebracht. Manöverkritik mit der Museumsführerin, an der alle Besucherinnen und Besucher mit ihren Büchern wieder rausgingen - "Sie können stolz auf sich sein. Sehr tolle Bücher haben die Leute gemacht. Sie haben ja wirklich hochwertiges Material mitgebracht!"
Tja und dann
dann
dann war der Zug mal wieder weg,
der nächste erst 45 Minuten später, der Sonntag sonnig und warm, Tasche und Zauberkoffer auf dem Rad festgezurrt -
so bin ich die 34 km durch die Deichwiesen voller Wiesensalbei, Butterblumen, Grillen, Gänsen, Dohlen und Storch heimgeradelt - zwei Stunden. Uff.
Essen, Trinken, Duschen, Familie, Quatschen, Umfallen.
...ich hab meine erste Museumswerkstatt überlebt ...
Als gestern die Schule für die Projektwoche absagte, da sich zu wenig Kinder angemeldet hatten, war ich ehrlich gesagt nicht sehr traurig. Die nunmehr dritte Datenbank einzurichten kostet grad jobmäßig wahnsinnig viel Konzentration und Nerven - während der Projektwoche hätte es für mich bedeutet, morgens in der Schule und ab nachmittags im Büro zu arbeiten. So fühle ich mich doch etwas entspannter.... Grins.
Nicht dass ich nicht einen Sack voll Ideen gehabt hätte....Anyway.
Der geht nicht verloren. Der Sack voll Ideen.
Treibt's bunt!
Hach, das sieht so toll aus, was Ihr gemacht habt! Und dass die Projektwoche ausfällt, freut mich für Dich - etwas mehr Zeit zum Verschnaufen, oder?
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Frau Frosch
Wunderschön, das alles: Deine Musterbücher, Deine Erzählung, die tollen Erfahrungen. Weiter so! Ganz herzlich, Elvira
AntwortenLöschenGratuliere, liebe Eva! Das muss doch ein unglaublich befriedigendes, tolle Gefühl für dich gewesen sein! Ganz klasse, dass du so etwas angehst!
AntwortenLöschenGrüße von Ulrike
Krokodilcard folgt, dauert nur grad etwas, bin so ganz aus dem Lot...
es freut mich sehr, dass alles so gut geklappt hat und die besucherInnen und auch du zufrieden nach hause gegangen (äh, geradelt) sind. und ja, die ideen sind gespeichert, die laufen nicht weg!!
AntwortenLöschenliebe grüße
mano
Da sind ja viele schöne Büchlein entstanden. Da kann man die Begeisterung sehen. Super, dass Du so etwas weitergibst. Der Ausfall der Projektwoche gibt dann etwas Entspannung.
AntwortenLöschenGanz liebe Grüße
Monika