Donnerstag, 21. Dezember 2017
kopfsalat
liegen die nerven blank
werd ich unduldsam mit nöligen kunden
die es einfach nicht kapieren wollen (was auch immer)
aber aber, frau b!
pfeife ich mich innerlich zurück
lege die füße auf der unterschrankschublade hoch
lehn mich in meinen stuhl
hole tief luft
und fange nochmal an zu erklären
fachidiotin die ich bin
neige ich (unduldsam) zum dozieren
ich kriege die kurve noch (uff)
am andern ende der strippe versteht wer
und später ein freundliches ja ha dann isses halt so
und mit frohe feiertage und guten rutsch legen wir auf.
+++
schwierig im dunkeln bei regen zu fahren
die brille
nieselnebelnass
beschlägt im takt des atmens
doppelt blind
klingle ich einen meter vorm schwarzen hund
die leine aus dem weg
segle gekonnt am mal wieder umgestellten bauzaun
auf den richtigen abzweig (und nicht in den zaun)
schrurre über die brücke und rolle
auf der baustellenstraße
vortrefflich geteert und auto- und menschenleer
durch den niesel
es ist nicht kalt
frühlingshaft fast
vögel piepen
ich höre die möwen mit ihrem gekreisch
unsichtbar auf dem wasser
der zug auf der eisenbahnbrücke
eine blinkende schlange
windet sich über den fluß
+++
in diesen tagen kurz vorm urlaub
schlafe ich fast überm abendbrot ein
döse hirnleer durch langweilige filme
"mama guck dir die letzte folge von weissnichtwas an"
eh, nee, heute nicht mehr
+++
anderntags teilen wir arbeit
der große rollt knödel
ich mache das gulasch
wir werkeln nebeneinander
er beschallt die küche
nach dem essen wieder
beatles weisses album läuft durch
dann sinatra, buble´, alter jazz
ich habe einen teenie mit einem musikgeschmack
der teilweise älter ist als ich selbst
wir genießen das
glaube ich
schweigend zu werken
küche klar schiff
kühlschrank geputzt und geräumt
hand in hand
wenn er das gelernt hat
denke ich
zusammen arbeiten
dann bin ich froh
als kleines kind schon
hat ihm nebeneinander tun
den mund geöffnet (oder vielmehr das herz?)
geschichten bekam ich erzählt
in der küche
wie schön
denke ich
auch zusammen eine küche zu räumen
oder zu kochen
kann also ein ritual sein
ein ritual des verstehens
der wärme miteinander
angenehm kann es sein
hand in hand zu tun und zu schweigen
wohltun, einfach miteinander zu sein
ein ritual
das schon einige generationen lang trägt
so habe auch ich
mit meiner mutter in küche und garten arbeit geteilt
mit vater gefunkt oder lötteile gehalten
gemeinsam platten geflickt
+++
in den tagen vor weihnacht
wenn mir die
die schon gestorben sind
nahe sind
knüpfen unsere hände ein band
das weit nach hinten reicht
und bindet sie ein
+++
und in gedanken
gedenken
gebete
schließe ich ein die
die mir erdung und freiheit gaben
und die
für deren wurzel und flügel ich sorge
+++
4 Kommentare:
Wie war das - für Blogger sind Kommentare wie der Applaus im Theater - na denn, tut Euch keinen Zwang an! Ihr dürft pfeifen, trommeln, klatschen.... mit Euren Kommentaren isses hier nicht so einsam. Danke!
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Wunderbar geschrieben, du Liebe!
AntwortenLöschen❤️ Lichts
Astrid
Ich drück Dich!
AntwortenLöschenGanz angerührt schicke ich Dir
lieben Lisagruß!
Frohe Weihnachten!
So berührend... Dann hab eine ganz ganz gute Zeit jetzt, liebe Eva! Herzliche weihnachtlich gestimmte Grüße Ghislana
AntwortenLöschenLiebe Eva, das sind sehr schöne Gedanken, die du uns da mitteilst! Über manches werde ich mir bestimmt noch über den "Beitrag lesen" hinaus Gedanken machen...
AntwortenLöschenHab eine schöne Weihnachtszeit!
Liebe Grüße Andrea